Freienbach darf nicht an Gemeindeversammlung einbürgern

publiziert: Mittwoch, 5. Nov 2003 / 16:43 Uhr

Freienbach - Die Schwyzer Gemeinde Freienbach darf vorläufig nicht an der Gemeindeversammlung über Einbürgerungsgesuche entscheiden. Das Verwaltungsgericht hat einer Beschwerde der SVP aufschiebende Wirkung erteilt.

Die SVP hat in Freienbach die Einbürgerung von Ausländern verhindert.
Die SVP hat in Freienbach die Einbürgerung von Ausländern verhindert.
Über sieben Gesuche wollte der Gemeinderat von Freienbach am Freitag entscheiden lassen - erstmals nicht an der Urne, sondern an der Gemeindeversammlung. Dieses Vorgehen hatte der Schwyzer Regierungsrat den Gemeinden verordnet, nachdem das Bundesgericht Einbürgerungen an der Urne als verfassungswidrig bezeichnet hatte.

Doch die entsprechenden Traktanden wurden kurzfristig wieder abgesetzt. Grund: Das Schwyzer Verwaltungsgericht erteilte einer Beschwerde der SVP gegen die Behandlung der Gesuche aufschiebende Wirkung, wie Gerichtspräsident Werner Bruhin gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Schweizer Radio DRS sagte.

Laut Bruhin soll zuerst der Entscheid des Bundesgerichts abgewartet werden. Es muss aufgrund zweier Beschwerden gegen die Verordnung des Regierungsrates darüber befinden, ob Entscheide von Gemeindeversammlungen über Einbürgerungsgesuche überhaupt verfassungskonform sind.

Die aufschiebende Wirkung komme faktisch einem kurzfristigen Einbürgerungsstopp gleich, sagte Gerichtspräsident Bruhin. Es mache aber keinen Sinn, Einbürgerungsentscheide zu fällen, solange in dieser Sache Rechtsunsicherheiten bestünden. Das komme auch den Gesuchsstellern entgegen.

(tr/sda)

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