«Hohe kriminelle Energie»

Freiheitsstrafe für Holenweger gefordert

publiziert: Donnerstag, 14. Apr 2011 / 13:03 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 14. Apr 2011 / 21:16 Uhr
Schwere Anschuldigungen.
Schwere Anschuldigungen.

Bellinzona - Anklagevertreter Lienhard Ochsner fordert vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona für den Bankier Oskar Holenweger eine teilbedingte Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren sowie eine unbedingte Geldstrafe. Verteidiger Lorenz Erni hält das Verfahren gegen seinen Mandanten für illegal.

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Nach Ansicht von Ochsner hat sich Holenweger der mehrfachen Urkundenfälschung, der Gehilfenschaft zu ungetreuer Geschäftsbesorgung, der qualifizierten Geldwäscherei und der Bestechung fremder Amtsträger schuldig gemacht.

80 Millionen Franken gewaschen

Ochsner führte am Donnerstag vor Bundesstrafgericht sein Plädoyer zu Ende. Für ihn ist erwiesen, dass Holenweger mit fiktiven Rechnungen zunächst schwarze Kassen für den französischen Industriekonzern Alstom geäufnet und die Gelder dann zu Bestechungszwecken an ausländische Amtsträger weitergeleitet hatte.

Zudem habe der Zürcher Privatbankier vom verdeckten Ermittler Diemer 830'000 Euro an vermeintlichem Drogengeld entgegen genommen und weiter geleitet. Insgesamt habe Holenweger rund 80 Millionen Franken an Geldern krimineller Herkunft gewaschen. Für seine Dienste habe Holenweger fast eine Million Franken kassiert.

Verfahren illegal laut Anwalt

Als Strafe forderte Ochsner eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 30 Monaten. Zudem sei eine unbedingte Geldstrafe zu verhängen. Er wurde vom Gericht aufgefordert, am Freitag zu präzisieren, zu welchem Teil er eine unbedingte Freiheitsstrafe fordere und welche Höhe an Geldstrafe er verlange.

Nach Ansicht von Anwalt Lorenz Erni ist das Verfahren gegen Holenweger illegal gewesen, und eine Verurteilung deshalb ausgeschlossen. Der auf den Informationen von Ramos basierende Anfangsverdacht, wonach sich Holenweger angeblich als Drogengeldwäscher anbiete, habe für die Einleitung des Untersuchungsverfahrens nicht ausgereicht.

«Keinen stickhaltigen Nachweis»

Noch viel weniger habe später ein «dringender» Tatverdacht bestanden, der den Einsatz des verdeckten Ermittlers «Diemer» oder die Telefonabhörung erlaubt hätte. Das ganze Verfahren sei damit ungesetzlich geführt worden, mit der Folge, dass die dabei erlangten Beweise nicht gegen Holenweger verwendet werden dürften.

Unabhängig vom Beweisverwertungsverbot gibt es laut Erni keinen stichhaltigen Nachweis dafür, dass Holenweger vom verdeckten Ermittler Diemer die 830'000 Franken Euro in der Meinung angenommen hätte, es handle sich um Drogengeld. Erni wird sein Plädoyer am Freitag beenden.

(bg/sda)

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Fast wie bei
uns. Nur bei uns blieb nichts weiter übrig als Lügen und Verleumdungen des BfM. Wunderbar wie die Ankläger zu den Gejagten wurden!
Das BfM unterstellte uns wider besseres Wissen man sei Arbeitslos, bereite kriminelle Handlungen vor, wusste besser wo man wohnt und dazu wussten sie auch noch besser dass der/die Betreffenden ihren Kostenvorschuss nicht bezahlten obwohl genau wegen dieser Zahlung das Verfahren eingeleitet wurde. Um das alles zu vertuschen werden dann Dokumente gefälscht und man übersah dabei völlig unbeholfen dass man die billige Fälschung noch falsch datierte. Besser kann es für uns als Klägerfamilie nicht laufen. Kostet inzwischen 739oooFr. Schadensersatz aufgrund der durch die
Verleumdungen verursachten Umtriebskosten und den Arbeitsplatzverlust (25 Jahre in gleicher Firma in der man nochmals hätte 20 Jahre arbeiten können). Wir freuen uns schon sehr darauf dem BFM, das auch noch zu alldem Gerichte wider besseres Wissen belügte, vor Gericht ordentlich die Hosen runter zu lassen und die Leviten zu lesen. Solche Kriminellen gehören vor ein ordentliches Gericht und dürfen dann nochmals versuchen wissentlich ein Gericht zu belügen.
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