«Schnürlischrift» ist keine Priorität

Freysinger stellt sich gegen den Lehrplan seiner Partei

publiziert: Montag, 3. Jan 2011 / 12:44 Uhr
Oskar Freysinger: Gegen die gezielte Förderung der Mundart in der Primarschule.
Oskar Freysinger: Gegen die gezielte Förderung der Mundart in der Primarschule.

Bern - Der Walliser SVP-Nationalrat und Gymnasiallehrer Oskar Freysinger geht hart ins Gericht mit dem Lehrplan seiner eigenen Partei. Die SVP-Forderungen nach mehr Mundart, weniger Fremdsprachen oder «Schnürlischrift» gingen an der Realität vorbei, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Dass die SVP Fremdsprachen erst in der Oberstufe vermitteln will, bezeichnet Freysinger als «regelrechten Stein des Anstosses». «Es ist erwiesen, dass der Erwerb von fremden Sprachen den kleinen Kindern am einfachsten fällt», sagte der Deutschlehrer in den Zeitungen «Der Bund» und «Tages-Anzeiger» vom Montag.

«Konsequent Hochdeutsch sprechen»

Er sei auch «vollkommen» gegen die gezielte Förderung der Mundart in der Primarschule, welche der SVP vorschwebt. «In der Primarschule sollten die Kinder konsequent Hochdeutsch sprechen.»

Auch mit der Forderung «zurück zur Schnürlischrift» kann Freysinger wenig anfangen: «Das ist doch keine Priorität», kritisierte er seine Mutterpartei. Heute schrieben doch die meisten Menschen mit dem Computer.

Etwas Positives kann Freysinger dem SVP-Lehrplan aber abgewinnen: «Er löst endlich eine Debatte aus.» Es sei gar nicht nötig, die Vorschläge eins zu eins umzusetzen. Aber die SVP-Ideen könnten wichtige Inputs geben für die Erarbeitung neuer Lehrpläne.

Schlag in den Nebel

Wenig Resonanz löst Freysingers Kritik bei den Verfechtern des SVP-Lehrplans aus: «Herr Freysinger zielt in den Nebel», sagte der Zürcher SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Punkte, die der Walliser kritisiere, seien überhaupt keine Kernanliegen des Lehrplans.

Freysinger habe wohl eher Kommentare über den SVP-Lehrplan als das Dokument selbst gelesen, stellte Schlüer fest. So sei beispielsweise die «Schnürlischrift» gar kein Thema im SVP-Lehrplan. Die Idee sei bloss an der Medienkonferenz am Rande erwähnt worden. Wenn er Freysinger das nächste Mal treffe, werde er die Sache mit ihm besprechen, sagte Schlüer.

(fkl/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen   3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Basel 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 0°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 3°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten