Regierungsgegner- und Anhänger auf der Strasse

Friedliche Demonstrationen in Bangkok

publiziert: Samstag, 10. Mai 2014 / 10:15 Uhr / aktualisiert: Samstag, 10. Mai 2014 / 12:48 Uhr
Die Proteste in Bangkok waren zunächst friedlich. (Archivbild)
Die Proteste in Bangkok waren zunächst friedlich. (Archivbild)

Bangkok - Im Kampf um die politische Macht in Thailand sind am Samstag in der Hauptstadt Bangkok Tausende Regierungsgegner und -anhänger auf die Strasse gegangen. Bei sengender Hitze belagerten die Oppositionellen den Regierungssitz und mehrere Fernsehsender in der Innenstadt.

5 Meldungen im Zusammenhang
Mehrere Tausend Regierungsanhänger - Rothemden genannt - versammelten sich im Norden der Metropole, 25 Kilometer entfernt. Sie protestierten gegen die Amtsenthebung von Regierungschefin Yingluck Shinawatra vor drei Tagen. Die Polizei war mit mehr als 15'000 Beamten im Einsatz. Zusammenstösse gab es zunächst nicht.

Die Regierungsgegner haben seit November mit Massendemonstrationen vergeblich versucht, die Regierung zu stürzen. Ihnen ist Yinglucks Bruder Thaksin ein Dorn im Auge, der die Regierung aus dem Exil massgeblich dirigiert. Sie werfen ihm vor, das Land zum eigenen und zum Vorteil seiner Vertrauten auszubeuten.

Die Oppositionellen fordern eine ungewählte Übergangsregierung, die mit Reformen sicherstellen soll, dass Thaksin nie wieder politischen Einfluss bekommt. Das ausserparlamentarische Bündnis PDRC wird vor allem aus den wohlhabenderen Schichten der Gesellschaft unterstützt.

«Wir kämpfen für Demokratie»

Die Rothemden stehen loyal zur Regierung, die vor allem im ärmeren ländlichen Nordosten und damit in der Mehrheit der Bevölkerung Rückhalt hat. Yingluck wurde 2011 mit grosser Mehrheit demokratisch gewählt. Die Rothemden betrachten die Amtsenthebung als unfaire Einmischung des höchsten Gerichts.

«Die Rothemden kämpfen weiter, wir geben nicht auf!», sangen sie bei ihrer Kundgebung. Trotz sengender Hitze kamen dort Tausende Menschen zusammen. Sie schützten sich mit Schirmen vor der Sonne. «Wir kämpfen für die Demokratie», sagte Taxifahrer Boonmee. «Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn die verwöhnten Reichen sich die Macht unter den Nagel reissen.»

Ultimatum für Rücktritt

Protest-Anführer Suthep Thaugsuban hatte am Freitag ein Ultimatum gestellt: Das Kabinett solle innerhalb von drei Tagen zurücktreten. Sonst werde die PDRC die Regierung stürzen - wie, sagte er nicht. Seine Anhänger besetzten teilweise Fernsehsender und verlangten, dass dort nur noch Informationen aus dem Oppositionslager gesendet werden.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch und der Journalistenverband verurteilten das scharf. «Die Besetzung von Fernsehstationen und die Bedrohung der Journalisten ist nicht nur illegal, sondern zeugen auch von einer hässlichen Missachtung der Pressefreiheit», teilte Human Rights Watch mit.

Armee-Chef Prayuth Chan-ocha sagte am Samstag in einer Radioansprache, ein Militärputsch könne die politischen Probleme nicht lösen. Die Armee müsse neutral bleiben. Sie hatte 2006 gegen Thaksin geputscht, aber das Volk wählte ein Jahr später wieder einen Thaksin-Weggefährten an die Macht.

(bg/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bangkok - Thailands Polizei hat zum ... mehr lesen
Der Anführer der Regierungsgegner, Suthep Thaugsuban. (Archivbild)
Bangkok - Nach der Verhängung des Kriegsrechts in Thailand hat Armeechef Prayuth Chan-ocha die tief zerstrittenen Konfliktparteien am Verhandlungstisch zusammengebracht. Es war der erste ... mehr lesen 1
Yingluck Shinawatra.
Bangkok - Der abgesetzten thailändischen Regierungschefin Yingluck Shinawatra droht ein langjähriges Politikverbot. Die Nationale Anti-Korruptionsbehörde (NACC) erklärte am ... mehr lesen
Bangkok - Mit der Amtsenthebung der Regierungschefin und des halben ... mehr lesen 1
Yingluck Shinawatra wurde Verfassungsbruch vorgeworfen.(Archivbild)
Es...
weiss in TH inzwischen jeder, dass die Eliten auch unter den Verfassungsrichtern zuhause sind. Die Eliten werden in korrekten Wahlen nie einen Sieg davontragen. Also wird wieder mit Dreck auf die finanzielle Unterschicht geworfen. Korruption haben die Eliten in TH eingeführt und nun wundern sie sich, dass andere das ebenso gut beherrschen wie sie selber.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten