Angespannte Beziehungen

Frustration bei Zuckerberg wegen NSA-Spionage

publiziert: Freitag, 14. Mrz 2014 / 08:21 Uhr
2011 - als die Beziehung zwischen Obama und Zuckerberg noch nicht angespannt war.
2011 - als die Beziehung zwischen Obama und Zuckerberg noch nicht angespannt war.

Menlo Park - Zwischen dem Silicon Valley und der US-Regierung herrscht Eiszeit, denn die NSA-Spionage im Internet gefährdet die Geschäfte. Keiner spricht sich den Frust so von der Seele wie Facebooks Mark Zuckerberg. Andere Töne kommen von Microsoft-Gründer Bill Gates.

7 Meldungen im Zusammenhang
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat mit deutlichen Worten die US-Internetspionage verurteilt. «Die US-Regierung sollte ein Verteidiger des Internets sein und keine Bedrohung», schrieb er am Donnerstag auf seinem Facebook-Profil.

«Ich habe Präsident Obama angerufen und meine Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, welchen Schaden die Regierung für unser aller Zukunft anrichtet. Leider sieht es so aus, als ob es noch sehr lange dauern wird, bis eine wirkliche Reform kommt.»

Regierung hats «vergeigt»

Zuckerberg ist unter den Konzernchefs im Silicon Valley einer der lautstärksten Kritiker einer ausufernden Internetspionage des US-Geheimdienstes NSA. Er hatte bereits im September der Regierung vorgeworfen, es «vergeigt» zu haben.

«Wenn unsere Techniker unermüdlich daran arbeiten, die Sicherheit zu erhöhen, gehen wir eigentlich davon aus, Euch gegen Kriminelle zu schützen und nicht gegen unsere eigene Regierung», schrieb er jetzt.

Gefahr fürs Geschäft

US-Technologiefirmen fürchten nach den Enthüllungen von Edward Snowden, dass die Nutzer das Vertrauen in die Sicherheit ihrer Daten verlieren. Das wäre eine Gefahr fürs Geschäft. Die Regierung müsse «viel transparenter sein über das, was sie tut, sonst erwarten die Leute das Schlimmste», schrieb Zuckerberg.

Zusammen mit anderen Schwergewichten der Branche wie Google, Apple, Microsoft oder Yahoo kämpft er darum, zumindest die Anfragen der US-Behörden nach Nutzerdaten genauer aufschlüsseln zu dürfen.

Den Snowden-Enthüllungen zufolge hatte sich die NSA jedoch direkt in die Datenströme zwischen den Rechenzentren der Konzerne eingehackt. Erst am Vortag hatte der Snowden-Vertraute Glenn Greenwald zudem auf seinem neuen Portal «The Intercept» berichtet, dass die NSA fingierte Facebook-Websites nutze, um Computer mit Schadsoftware zu infizieren und gezielt auszuspionieren. Zuckerberg schrieb, er sei «irritiert und frustriert über diese wiederkehrenden Berichte zum Verhalten der US-Regierung.»

Microsoft-Gründer Gates zurückhaltender

Noch vor drei Jahren hatte Obama mit den Grössen des Silicon Valley in geselliger Runde zu Abend gegessen. Unter den Gästen war auch Mark Zuckerberg. Seitdem hat sich das Verhältnis merklich abgekühlt. «Es ist also an uns - an uns allen - dasjenige Internet zu bauen, das wir uns wünschen», rief er die Netzgemeinde auf. «Ihr könnt auf Facebook zählen, dass wir unseren Beitrag leisten.»

Andere Töne als Zuckerberg schlug Microsoft-Mitgründer Bill Gates an. «Die Regierung hat die Fähigkeit, solche Dinge zu tun», sagte er dem Magazin «Rolling Stone», angesprochen auf die Überwachung von Internet und Telefon. «Es muss darüber eine Diskussion geben.» Diese müsse sich aber darum drehen, unter welchen Umständen so etwas erlaubt werden solle. Die Diskussion dürfe dagegen nicht die spezifischen Techniken aufdecken. Gates warnte vor den Folgen für die Terrorismusbekämpfung.

Auf die Frage, ob er Snowden als Helden oder Verräter sehe, antwortete Gates: «Ich denke, er hat das Gesetz gebrochen, also würde ich ihn mit Sicherheit nicht als Helden bezeichnen.» Hätte Snowden die Dinge wirklich verbessern wollen, wäre er vorsichtiger mit seinen Enthüllungen umgegangen. Viel Anerkennung werde er dem ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter nicht zollen.

(awe/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bangalore - Google wird nach ... mehr lesen
Konkrete Angaben zu Anfragen von Geheimdiensten darf der Konzern nicht machen.
Hamburg - Der US-Geheimdienst NSA hat laut einem Medienbericht die chinesische ... mehr lesen
Gemäss Unterlagen von Edward Snowden geht hervor, dass China nun ausspioniert soll werden. (Archivbild)
Barack Obama will sich nun den Problemen stellen. (Archivbild)
Washington - US-Präsident Barack Obama hat erneut mehrere Chefs grosser US-Internetkonzerne wie Facebook und Google im Weissen Haus empfangen. Er versprach, bei der Geheimdienst-Überwachung ... mehr lesen
Washington - US-Präsident Barack ... mehr lesen
Vorbereitungen im Weissen Haus. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Resolution stellt erstmals fest, dass die gleichen Rechte, die Menschen offline haben, auch online geschützt werden müssen. (Symbolbild)
New York - Die UNO-Vollversammlung hat eine unter Federführung Deutschlands und Brasiliens ausgearbeitete Resolution zum Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter endgültig ... mehr lesen
Paris/Mexiko-Stadt - Die USA bekommen nach neuen Enthüllungen über die Arbeit ... mehr lesen
Das wahre Ausmass der NSA-Spionage kommt nur langsam ans Licht.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische Inhalte von solchen zu unterscheiden, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. mehr lesen 
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht Nutzern, online sicher und anonym ... mehr lesen  
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Cybersicherheit endet nicht beim Passwort
Publinews Die Zeit von 123456 als populärstem Passwort scheint vorbei zu sein. Laut der 2023er ... mehr lesen  
Der Bundesrat hat am ein Massnahmenpaket zur Förderung eines Schweizer Datenökosystems verabschiedet. Das Ziel des Datenökosystems ist es, das Potential von Daten in der Schweiz besser auszuschöpfen ... mehr lesen
Das Datenökosystem besteht aus vertrauenswürdigen Datenräumen, die gemäss klaren Regeln miteinander vernetzt werden können.
Magnettonband mit der Aufnahme von B.B. Kings Konzert am Jazzfestival Montreux von 1980 aus dem Archiv der Claude Nobs Foundation. Das Band befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls, sodass es mit herkömmlichen Methoden nicht mehr direkt abgespielt werden kann.
eGadgets Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet Das Paul Scherrer Institut hat eine ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten