Führerausweis auf Probe

publiziert: Donnerstag, 16. Okt 2003 / 16:54 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 16. Okt 2003 / 18:49 Uhr

Bern - Die Aufnahme und Konkretisierung der Vernehmlassung um den Führerausweis erhitzt im Schweizer Parlament die Gemüter. Die CVP warnt vor zuviel Bürokratie, die SVP vor einer Diskriminierung der Neulenker. Für Grüne und VCS verdient die Umwelt mehr Beachtung.

Dei SVP argumentiert, auch ältere Personen seien genauso oft in Unfälle verwickelt wie jüngere.
Dei SVP argumentiert, auch ältere Personen seien genauso oft in Unfälle verwickelt wie jüngere.
Die Vernehmlassung des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zur Verkehrszulassungsverordnung und zur Verkehrsregelverordnung läuft diese Woche ab. Beide Verordnungen enthalten Ausführungsbestimmungen zu dem im Dezember 2002 verabschiedeten neuen Strassenverkehrsgesetz.

Junglenker unter Generalverdacht

Wer die Fahrprüfung bestanden hat, soll den Fahrausweis für drei Jahre nur auf Probe bekommen. Für die SVP liegt der vorgeschlagenen Verordnung hierzu eine Haltung zugrunde, "die alle jungen Lenker dem Generalverdacht unterstellt, sie benähmen sich fahrlässig". Immer wieder würden aber schwere Unfälle von älteren Lenkern verursacht.

Besonders störend sei weiter, dass die Fahrfähigkeit von Verkehrsdelinquenten mittels psychologischer Gutachten abgeklärt werden soll.

Die Konsequenzen würden nicht berücksichtigt, die ein abschlägiges Gutachten in Beruf und Gesellschaft haben könne. Nicht alle Teile der Bevölkerung empfänden den Gang zum Psychologen als bereichernde Erfahrung.

Bitte um weniger Bürokratie

Die CVP ist grundsätzlich für den Führerausweis auf Probe. Die Partei bittet aber das UVEK darum, zur Reduktion des bürokratischen Aufwands weniger präzise Anforderungen zu stellen.

Für den Schweizerischen Gewerbeverband ist klar: "Mehr bürokratische Hürden und garantiert Abgaben und Gebühren in bedeutender Höhe für die Staatskasse auf Kosten der Betroffenen."

Auch die Grünen begrüssen einen Führerausweis auf Probe. Sie finden aber die Verordnungen als nicht ausreichend, um ein umweltverträgliches Verkehrsverhalten zu gewährleisten.

Die gleiche Lücke stellt der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) fest. Heute gebe es bereits eine nachweisbar wirksame und effiziente Methode, um umweltschonendes Fahren zu lernen: "Eco-Drive". Ein "Eco-Drive"-Fahrkurs müsse fester Bestandteil der Ausbildung für Neulenkerinnen und Leulenker werden.

Sinnvolles Konzept

Der Schweizerische Strassenverkehrsverband ist überzeugt davon, dass das vorliegende Konzept eine deutliche Verbesserung der Ausbildungssituation bei den Neulenkern bewirken werde. Es handle sich um einen sinnvollen, umsetzbaren Kompromiss.

Der Touring Club der Schweiz (TCS) unterstützt das vorgelegte Projekt einer Zweiphasenausbildung und will alles daran setzen, bis im Jahr 2006 eine angemessene Struktur aufzustellen. Der TCS erachtet angesichts der Komplexität der Aufgaben den vorgesehenen Termin 2005 als nicht realistisch.

Der Autofahrlehrer-Zentralverband will die Einsicht vermitteln, dass Mobilität und Freiheit mit erhöhter Eigenverantwortung einher gingen. Die Ziele der neuen Ausbildungsmodule - wie zum Beispiel partnerschaftliches Verhalten und umweltschonende Fahrweise - seien jedenfalls mit fahrtechnischen Übungen allein nicht zu erreichen.

Nullgrenzwert für Drogen

Grundsätzliche Zustimmung findet in der Vernehmlassung der Vorschlag für einen Nullgrenzwert für Heroin, Morphin, Kokain, verschiedene Formen von Amphetaminen und Cannabis. Jedoch weisen der Strassenverkehrsverband, die CVP, die Grünen und der VCS auf Probleme in der Praxis hin.

Drogen liessen sich noch Tage und Wochen nach der Konsumation in Blut und Urin nachweisen. Die Einführung eines Nullgrenzwerts dürfe nicht dazu führen, dass gelegentliche Konsumenten - insbesondere von Cannabis - künftig generell auf das Führen eines Motorfahrzeugs verzichten müssten.

(bsk/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Publinews Das Fliegen fasziniert die Menschen seit jeher. Heute ist Fliegen aber nicht gleich Fliegen. Die Unterschiede zwischen den Airlines, Klassen, Länder sind grösser denn je. Wer nur schnell für einen Wochenendtrip wo hinwill, der entscheidet sich gerne für den unbequemen Billigflieder, bei Fernreisen nutzen die meisten Reisenden immer öfter Luxus-Airlines, die neben der Beförderung andere Extras bieten. mehr lesen  
Publinews Schweiz-Reise: Gewinn für Körper und Geist  Die Schweiz gehört mit zu den beliebtesten Urlaubszielen. Kein Wunder, denn kaum ein anderes Land ist so vielseitig und facettenreich. Wer Entspannung und gute Küche bevorzugt, der kann sich durch die Käsespezialitäten wie Käsefondue, Raclette oder den Schweizer Käse probieren. Als Dessert bietet sich die köstliche Schweizer Schokolade an. mehr lesen  
Publinews Auch in der heutigen Zeit gehört das Fliegen immer noch zu den beliebtesten Fortbewegungsmöglichkeiten. Im digitalen ... mehr lesen  
Spontane Reisende können noch einmal richtig sparen: Last-Minute-Flüge werden immer wieder zu besonders günstigen Preisen angeboten.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten