Fünf Jahre Haft gegen Tabachnik im Sonnentempler-Prozess gefordert

Staatsanwalt Pierre-Marie Cuny sagte vor dem Strafgericht im französischen Grenoble, der 58-jährige Tabachnik sei nicht der allein Verantwortliche, aber «einer der Verantwortlichen» gewesen. Dies rechtfertige eine Bestrafung.

Tabachnik muss sich wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Erzeugung einer «selbstmörderischen Dynamik» vor Gericht verantworten.

Bei den Massenselbstmorden der Sonnentempler kamen zwischen 1994 und 1997 in der Schweiz, Kanada und Frankreich 74 Menschen ums Leben. Die französischen Ermittler sehen den Dirigenten als «Nummer drei» der international operierenden Sekte an.

Er ist der Einzige, dem im Zusammenhang mit den Massenselbstmorden der Prozess gemacht wird. Sektenchef Joseph Di Mambro und sein Prediger Luc Jouret hatten 1994 im Zusammenhang mit den Bluttaten in Salvan VS und Cheiry FR Selbstmord begangen.

Vor Gericht beteuerte Tabachnik seine Unschuld. Konkret geht es in Grenoble um die Bluttat, bei der im Dezember 1995 im nahe gelegenen Vercors-Bergmassiv 16 Menschen getötet wurden.

Der Dirigent soll kurz zuvor bei einer Versammlung der Sonnentempler im südfranzösischen Avignon den «Rückzug» der Ordens- Oberen angekündigt haben.

(kil/sda)