Fünf Jahre nach dem Zuger Attentat

publiziert: Mittwoch, 27. Sep 2006 / 07:06 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Sep 2006 / 07:23 Uhr

Zug - Auch fünf Jahre nach dem Attentat im Zuger Kantonsrat, dem 14 Menschen zum Opfer fielen, gehen die Emotionen hoch - zumindest bei den direkt Betroffenen.

Kurz nach dem Amoklauf von Friedrich Leibacher.
Kurz nach dem Amoklauf von Friedrich Leibacher.
6 Meldungen im Zusammenhang
Gleichzeitig tritt die beispiellose Tat immer mehr in den Hintergrund.

Am 27. September 2001 war der schwerbewaffnete Friedrich Leibacher in den Zuger Kantonsratssaal gestürmt, hatte elf Parlaments- und drei Regierungsmitglieder getötet und 15 Menschen zum Teil sehr schwer verletzt, bevor er sich selbst erschoss.

Der grösste Massenmord, den die Schweiz je erlebt hatte, war ein Schock für Zug und das ganze Land.

Noch nichts erledigt

Fünf Jahre danach sind die finanziellen Folgen der Tat weitgehend abgeschlossen. 9,5 Mio. Franken kostete die Bewältigung des Attentats brutto, inklusive Opferhilfe und Umbau des Kantonsratssaals.

Nach Abzug des Vermögens Leibachers von 800´000 Franken verbleiben Nettokosten von 8,7 Mio. Franken.

Doch erledigt ist damit nichts- zumindest nicht bei den Direktbetroffenen und den Angehörigen der Opfer. «Die Emotionalität ist nach wie vor sehr gross», sagt Tino Jorio, Zuger Staatsschreiber und Leiter der sogenannten Begleitgruppe Attentat.

Nicht abgeschlossene Verarbeitung

Besonders zum fünften Jahrestag der Tat stellt er «eine erhöhte Verletzlichkeit, Nervosität, aber auch Niedergeschlagenheit» fest bei jenen Personen, die das Gespräch mit ihm oder den anderen Mitgliedern der Gruppe suchen. Solche Gespräche sind ein wichtiges Element der nach wie vor nicht abgeschlossenen Verarbeitung.

Bei der Bevölkerung hingegen gehe die Tat immer mehr vergessen, «vor allem bei Leuten, die nicht direkt betroffen sind». Er nehme das als normales menschliches Verhalten zur Kenntnis, sagt Jorio, «ohne zu werten».

«Beängstigend zugenommen» hätten rasch nach dem Attentat aber die direkten und versteckten Drohungen gegen Behörden und Verwaltung - und zwar mit Bezug auf den Attentäter Leibacher.

(rr/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zug - Polizei und Justiz haben nach dem Zuger Attentat korrekt ermittelt. Zu diesem ... mehr lesen
2011 hatte die Regierung genug und reichte ihrerseits Strafanzeige gegen die beiden Männer ein. (Symbolbild)
Aufnahme kurz nach dem Amoklauf von Leibacher.
Zug - Zug begeht den fünften ... mehr lesen
Mit einer schlichten Feier wurde am Montag abend die Gedenkstätte "Attentat" eingeweiht. Sie erinnert an das Attentat vom 27. ... mehr lesen
Die 14 Lichtpunkte in dieser Gedenkstätte "Attentat" erinnern an die Todesopfer.
Zug - Friedrich Leibacher, der das Blutbad vom 27. September 2001 im Zuger Kantonsrat angerichtet hatte, plante die Tat von langer Hand. Er war im Wesentlichen zurechnungsfähig. Anschliessend richtete er sich selbst. Dieses Fazit zieht der Schlussbericht. mehr lesen 
27.09.2001, Parlament Zug: Mit Krankenwagen werden die Verletzten abtransportiert.
Zug - Vor zwei Jahren wurde das Attentat auf den Zuger Kantonsrat verübt. Die Erinnerung daran hat die Sitzung geprägt - bei den einleitenden Worten des Ratspräsidenten, aber mehr ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Zug - Vor zwei Jahren starben im Zuger Kantonsratssaal fünfzehn Menschen. Der Attentäter Friedrich Leibacher brachte elf Mitglieder des Parlamentes und drei Regierungsräte - elf Männer und drei Frauen - um, bevor er sich selbst tötete. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen   3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 8°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten