Geflügel und Schweine verursachen sehr niedrige Emissionen

Für EU-Klimaziele muss Konsum von Milch und Rindfleisch sinken

publiziert: Montag, 22. Feb 2016 / 20:22 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Feb 2016 / 20:58 Uhr
Eine Verringerung des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch um 50 Prozent oder mehr sei «sehr wahrscheinlich unvermeidbar».
Eine Verringerung des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch um 50 Prozent oder mehr sei «sehr wahrscheinlich unvermeidbar».

Stockholm - Die EU-Klimaziele sind einer Studie zufolge nur durch einen teilweisen Verzicht auf Rindfleisch und Milchprodukte zu erreichen. Geflügel oder Schweinefleisch, sowie Produkte aus Hafermilch könnten als Ersatz dienen.

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Eine Verringerung des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch um 50 Prozent oder mehr sei «sehr wahrscheinlich unvermeidbar», wenn die EU-Klimaziele erreicht werden sollten.

Es sei aber nicht nötig, ganz auf Fleisch zu verzichten, sagte Stefan Wirsenius, einer der Autoren der Studie, die von Wirtschafts- und Umweltforschern sowie Biologen der Chalmers-Universität in Göteborg verfasst wurde. «Geflügel und Schweine verursachen sehr niedrige Emissionen», sagte er.

Auch Milchprodukte sind der Studie zufolge problematisch. Bei der Herstellung von einem Kilogramm Protein aus Milchprodukten fielen die Emissionen viermal so hoch aus wie bei der gleichen Menge Protein aus Geflügelfleisch.

EU und USA haben höchsten Käseverbrauch

Der Verbrauch von Käse und anderen Milchprodukten sei in der EU und den USA weltweit am höchsten. Auch in der Schweiz liegt der jährliche Käsekonsum pro Kopf laut Schweizer Bauernverband bei rund 21 Kilogramm relativ hoch. Beim Käseverbrauch liegt die Schweiz im europäischen Mittelfeld.

«Wenn wir einige der Milchprodukte durch pflanzliche Produkte wie Hafermilch ersetzen würden, könnten wir unsere Klimaziele leichter erreichen», sagte Wirsenius.

Aber auch technische Verbesserungen könnten der Studie zufolge den Ausstoss klimaschädlicher Gase verringern. Die Emissionen durch Stallmist könnten fast abgestellt werden, wenn die Gruben abgedeckt und die Gase verbrannt würden, erläuterte der Mitverfasser David Bryngelsson.

Auch bei der Herstellung von Düngemitteln könnten Emission weitgehend vermieden werden, indem auf neueste Technologien zurückgegriffen werde.

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in der Pflicht

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sind für ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Der Studie zufolge müssten beide Branchen den Ausstoss bis 2050 um drei Viertel zurückfahren.

Die Europäische Union will den Ausstoss von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 senken. Die Schweiz verfolgt bis 2020 das gleiche Ziel. Bis 2030 sollen die Emissionen um 50 Prozent zurückgehen, wobei die Schweiz einen Teil dieser Reduktionen durch Förderung von Klimaschutzprojekte im Ausland erreichen will.

 

(fest/sda)

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