Fussball: 13 Teams buhlen noch um 6 verfügbare Tickets

publiziert: Donnerstag, 9. Okt 2003 / 18:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 9. Okt 2003 / 20:21 Uhr

Nach 180 Ausscheidungsspielen in den 10 Qualifikationsgruppen sind erst vier Tickets für die EM-Endrunde 2004 in Portugal vergeben. Im letzten Durchgang am Samstag buhlen noch 13 Teams um sechs weitere freie Plätze.

Mit den Diskussionen um Rio Ferdinand sind die Vorbereitungen der Engländer gestört worden. Trotzdem müssen Beckham (Archiv) und seine Kollegen gegen die Türkei eine Topleistung abrufen.
Mit den Diskussionen um Rio Ferdinand sind die Vorbereitungen der Engländer gestört worden. Trotzdem müssen Beckham (Archiv) und seine Kollegen gegen die Türkei eine Topleistung abrufen.
Neben Organisator Portugal stehen Europameister Frankreich und die in der laufenden Ausscheidung ebenfalls noch ungeschlagenen Tschechien, Schweden und Bulgarien als EM-Teilnehmer fest.

Zehn weitere Teams können in ihren Gruppen nicht mehr von den ersten beiden Plätzen verdrängt werden und haben sich so zumindest eine Teilnahme am Ausstich der zehn Gruppenzweiten um weitere fünf EM-Tickets gesichert.

Nachdem 23 der 50 Ausscheidungs-Teilnehmer vor dem letzten Spieltag bereits ausgeschieden sind, dürfen sich noch 13 Teams Hoffnung machen, auf einem der ersten beiden Gruppenplätze abzuschliessen.

Spannende Schweizer Gruppe

Am spannendsten ist die Ausgangslage in der Schweizer Gruppe 10, wo noch kein einziges Ticket fest vergeben ist. In allen anderen Gruppen stehen entweder der Gruppensieger oder zumindest ein Team fest, das nicht mehr aus den ersten beiden Positionen zu verdrängen ist.

Komfortabel, aber auch trügerisch präsentiert sich die Situation von Leader Schweiz, der in sieben von neun möglichen Varianten auf einem der ersten beiden Plätze abschliessen wird.

In zwei Fällen -- bei einer eigenen Niederlage gegen Irland und einem (höchst wahrscheinlichen) Punktgewinn von Russland in Moskau gegen Georgien, würde sie zum ersten Mal in dieser Ausscheidung auf Platz 3 zurückfallen.

Schützenhilfe dürfen die Schweizer von Georgien in Moskau kaum erwarten, auch wenn mit Gocha Jamarauli (ex Zürich/Luzern), Georgi Nemsadse (ex GC) und Trainer-Assistent Michail Kawelaschwili (ex GC/Zürich/Luzern) gleich drei "Schweizer" nach einem georgischen Prestigeerfolg trachten.

Im Hinspiel bezogen die Russen in Tiflis zwar eine schmachvolle 0:1-Niederlage, inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse aber deutlich zu ihren Gunsten verschoben. Russland könnte sich bereits mit einem Unentschieden zumindest Platz 2 sichern.

Gebeutelte Engländer

Das Verletzungspech des Starspielers Michael Owen, ein Dopingverdacht bei Verteidiger Rio Ferdinand, die Boykottdrohung der gesamten Mannschaft als Folge der Ausbootung Ferdinands und die Angst vor Ausschreitungen durch britische Hooligans in Istanbul haben die Vorbereitung Englands auf das "Finalspiel" gegen die Türkei empfindlich gestört.

Ob das Team von Sven-Göran Eriksson nach diesen Unruhen das angestrebte Unentschieden im mit 75 000 fanatischen Türken gefüllten Sükrü-Saracoglo-Stadion erreichen kann, muss in Frage gestellt werden.

Der WM-Dritte des letzten Jahres dürfte den Engländern in Istanbul einen heissen Empfang bereiten. Als EM-Prämie sollen jedem türkischen Spieler 100 000 Euro winken.

Bleibt zu hoffen, dass die 200 bis 300 angereisten englischen Hooligans den Zugang zum Stadion nicht schaffen werden. 5000 Polizisten sind zu Fuss, auf Pferden und in der Luft im Einsatz, um jegliche gewalttätigen Ausschreitungen zu unterbinden. Sie kontrollieren in drei grossen Ringen um das Stadion sämtliche Besucher.

Alle Briten, auch wenn sie im Besitz eines Tickets sind, werden zurückgeschickt. Auch Türken, die sich nicht ausweisen können, werden nicht eingelassen. Kommt es dennoch zu Vorfällen mit britischen Unverbesserlichen, droht England ein EM-Boykott durch die UEFA.

Island bangt um Sensation

Von 42 Länderspielen hat Rudi Völler als deutscher Teamchef bisher 24 gewonnen, erst zwei Pflichtspiele verloren, darunter den WM-Final vor einem Jahr in Yokohama.

Dennoch bläst ihm wieder ein eisiger Wind ins Gesicht. Im Heimspiel gegen Verfolger Island muss mindestens ein Remis her, wenn die Deutschen nicht wieder in die Barrage verwiesen werden wollen.

Die Unsicherheit ist spürbar, nachdem vor zwei Jahren in der WM-Ausscheidung das letzte Heimspiel gegen Finnland nicht gewonnen wurde (0:0) und erst der Umweg über zwei Ausstiche gegen die Ukraine den Weg nach Japan und Südkorea ebnete.

Diesmal genügt dem noch ungeschlagenen Deutschland aber bereits ein Unentschieden zum direkten EM-Ticket, während Island wohl nur ein Sieg zur sensationellen erstmaligen EM-Teilnahme verhelfen kann.

Prominente Barrage-Teilnehmer

Holland steht bereits als "übermächtiger" Teilnehmer an den Barrages der Gruppenzweiten fest, Spanien wird den gleichen Weg gehen müssen, wenn Leader Griechenland in der Gruppe 6 sein Heimspiel gegen das noch sieg- und torlose Nordirland gewinnt.

Das gleiche Schicksal würde auch Dänemark in der Gruppe 2 blühen, wenn es Bosnien-Herzegowina in Sarajevo unterliegt. Einer Sensation käme es gleich, wenn Italien sein letztes Heimspiel in Reggio di Calabria gegen Aserbaidschan nicht gewinnen und den ersten Gruppenplatz an Wales abgeben müsste.

(tr/Si)

 
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