Fussball: Deutsch-holländische Anekdoten

publiziert: Montag, 14. Jun 2004 / 19:25 Uhr

In den vergangenen dreissig Jahren haben sich die Fussball-Auswahlen Hollands und Deutschlands epische Duelle geliefert - nicht selten unterhalb der Gürtellinie.

Die berühmte Spuckszene wurde im deutschen Fernsehen mehrmals wiederholt.
Die berühmte Spuckszene wurde im deutschen Fernsehen mehrmals wiederholt.
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Der 1974 aufgewirbelte Staub hat die Beziehung der beiden Verbände nachhaltig getrübt. Im WM-Final in München führten die Holländer 1:0, ehe dem Gastgeber die Wende gelang.

Aus der Sicht des heutigen Torhüter-Trainers Sepp Maier war den Oranjes primär die eigene Arroganz zum Verhängnis geworden. Im holländischen Lager betrieben sie damals allerdings eine abweichende Ursachenforschung.

Bikini-Girls

Dass der deutsche Boulevard wenige Tage vor dem Endspiel Bilder verbreitet hatte, auf denen die holländischen Stars beim Badespass mit Bikini-Girls zu sehen waren, erzürnte den Erzrivalen gewaltig.

Im Stolz verletzt und von den Münchner Ereignissen gekränkt, schworen die Verlierer öffentlich Rache. Rinus Michels, der spätere Europameister-Coach, stiess gar regelrechte Hetzparolen aus und vergriff sich mehrfach in der Wortwahl; vom Fussball-Krieg war die Rede.

Auf Qualitäten besonnen

Erst Jahre und weitere Niederlagen später besannen sich die Holländer wieder ihrer Qualitäten. 1988 feierten sie ausgerechnet in jenem Land, mit dem sie ihre bislang tiefste Depression assoziierten, den wichtigsten Triumph: Mit dem 2:1 im Halbfinal gegen Deutschland ebneten sich die Holländer den Weg zum EM-Titel.

Ronald Koeman, dem damaligen Strategen Hollands, genügte die zuckersüsse Revanche für die Münchner Schmach indes nicht. Er verlängerte stattdessen die Liste skandalträchtiger Ereignisse, indem er vor laufender Kamera symbolisch sein Hinterteil mit dem Trikot von Olaf Thon "säuberte".

Spuckender Rijkaard

Zwei Jahre später, an der WM in Italien, unterbot Frank Rijkaard die Grenze zum Geschmacklosen noch um ein paar Einheiten. Frustriert und das Achtelfinal-Out vor Augen, spuckte er dem heutigen DFB-Teamchef Rudi Völler in die Haare.

Rijkaard hat sich für seine hässliche Entgleisung zwar längst entschuldigt und gilt auch in Deutschland als rehabilitiert, die Szene spielten die deutschen TV-Stationen im Vorprogramm zur Partie vom Dienstag gleichwohl mehrfach ein. Ansonsten hielt sich das "Störfeuer" in engen Grenzen.

Beide Kontrahenten sind mit hausgemachten Problemen beschäftigt und begehen den Fehler (bis jetzt) nicht, "viel Energie in die falschen Dinge zu stecken", wie es der frühere Keeper Hans van Breukelen formulierte.

(rp/Si)

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