Fussball: Hakan Yakin wird an der Leiste operiert

Yakin hat sich entschieden, dem Rat seines Vertrauensarztes Heinz Bühlmann zu folgen und sich operieren zu lassen. Damit fehlt er Nationaltrainer Köbi Kuhn im Testspiel gegen Frankreich am kommenden Mittwoch, in der EM-Qualifikation in Russland (10. September) und wahrscheinlich auch am 11. Oktober gegen Irland.

In Paris hat man erste Schritte eingeleitet, um den Transfer des Spielmachers zu annullieren. Aus dem medizinischen Streit könnte demnächst eine juristische Schlacht werden.

Eine Klausel im Vertrag Yakins soll besagen, dass der Verkäufer (FC Basel) so lange für die "körperliche und psychische" Gesundheit des Spielers verantwortlich sei, bis der Mittelfeldspieler im Besitz einer Lizenz der französischen Liga ist. Paris hat für Yakin bisher keine Spielberechtigung beantragt.

Weiter wirft Paris St-Germain Yakin vor, seine Adduktorenprobleme beim medizinischen Check vor der Vertragsunterzeichnung nicht erwähnt zu haben. "Seit Jahren leidet er an denselben Problemen", so PSG-Trainer Vahid Halilhodzic: "Unsere medizinische Abteilung bemerkte die Verletzung nicht, weil dafür zusätzliche Untersuchungen nötig gewesen wären."

Yakins Chancen für Paris zu spielen, scheinen nun ziemlich gering. Seit seinem Wechsel von Basel in die französische Hauptstadt hat der Spielmacher kein einziges Mannschaftstraining bestritten.

Die Ärzte in Paris hatten eine Adduktorenverletzung diagnostiziert, die vier bis fünf Wochen Pause nach sich gezogen hätte. Bühlmann dagegen entdeckte einen Leistenbruch und empfahl eine Operation, die einen Ausfall von rund zwei Monaten nach sich ziehen würde. Seit Tagen beharren beide Seiten auf ihrer Diagnose.

Die PSG-Führung will einen operativen Eingriff nicht akzeptieren. Alle Ärzte, die PSG beauftragte, unter ihnen Gérard Saillant, der Ronaldo von seinen Knieproblemen befreite, entdeckten keinen Leistenbruch.

"Ich kann nicht akzeptieren, dass ein Arzt für Allgemeinmedizin (Bühlmann) über das Schicksal meines Spielers entscheidet, wo doch zahlreiche Spezialisten gesagt haben, seine Leiste sei nicht gebrochen", so Halilhodzic.

Trotz aller Kritik zweifelt Halilhodzic nicht an Yakins Willen, für den Hauptstadtklub zu spielen. Vielmehr glaubt er, sein Schützling sei schlecht beraten worden: "Der Spieler ist verwirrt, er hat zu viele Berater um sich herum." Von Yakin und seiner Entourage war keine Stellungnahme zu bekommen.

(bert/Si)