Wer erinnert sich nicht an die Tränen Ronaldos als er tatenlos zusehen musste, wie Inter am letzten Spieltag den Scudetto vergab. Die Meisterschaft so gut wie im Sack, verloren die Mailänder in letzter Sekunde das Spiel gegen Lazio und verhalfen so Juventus zum 26. Titel.

Cuper’s Karriere begann bei Huracàn

Der 48 jährige begann seine Trainer-Karriere 1989 beim argentinischen Zweitligisten Atlético Huracàn. Kaum in die erste Liga aufgestiegen, erreichte er mit seiner Mannschaft im Jahr darauf den zweiten Platz. Nach weiteren vier Jahren in Argentinien wechselte der Defensiv-Fanatiker in die spanische Liga zu den Inselkickern von Mallorca.

Das milde Klima schien es dem leidenschaftlichen Saxophonisten angetan zu haben, denn mit Mallorca schaffte Cuper den internationalen Durchbruch. In der zweiten Saison erreichte er mit einer durchschnittlichen, aber gut organisierten Mannschaft den dritten Platz.

Die verzwickten Finalspiele

Doch mit dem Erfolg kam auch der Misserfolg. Cuper zog als erster Trainer der Fußball-Geschichte drei Mal in Serie in ein Europacup-Finale ein. Doch was Finals betrifft hatte er wenig Glück: 1999 verlor er mit Real Mallorca gegen Lazio Rom im Pokalsieger-Cup, 2000 mit Valencia gegen Real und 2001 wieder mit Valencia gegen die Bayern in der Champions League.

Spannende Duelle? Ja, aber nur im Film

Obwohl der Argentinier ein ausgesprochener Kinofan ist, sein Lieblingsfilm ist „High Noon“, zieht er in den grossen fussballerischen Duellen meist den Kürzeren. Auch nach dem Wechsel zu Internazionale verfolgte ihn der zweite Platz - man erinnere sich an das letztjährige Malheur. Auch dieses Jahr scheint es ihm nicht anders zu ergehen. Die Gazetten in Italien betiteln ihn schon als den Erfolgreichen Verlierer, trotz der aussergewöhnlichen Kontinuität die er an den Tag legt. Im heutigen Fussballgeschäft ist eben der zweite Platz schon eine Niederlage.

(Colin Porlezza /news.ch)