Fussball: Kampf um die letzten fünf EM-Tickets

publiziert: Donnerstag, 13. Nov 2003 / 17:10 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 13. Nov 2003 / 17:32 Uhr

Zehn Teams kämpfen in den Barrage-Partien am Samstag und am kommenden Mittwoch um die letzten fünf Plätze an der EM-Endrunde in Portugal. Im Schlagerspiel empfängt Berti Vogts´ Schottland im Hinspiel in Glasgow Holland, den Europameister von 1988.

Schottlands Trainer Berti Vogts: "Der Druck lastet allein auf den Holländern."
Schottlands Trainer Berti Vogts: "Der Druck lastet allein auf den Holländern."
Holland ist im Duell gegen die "Bravehearts" ebenso zu favorisieren wie Spanien gegen Norwegen und Russland, das in der Gruppe 10 hinter der Schweiz den 2. Platz erreichte, gegen Wales. Die klarste Verteilung von Favoriten- und Aussenseiterrolle gibt es bei Lettland gegen die Türkei. Würde der WM-Dritte gegen die Balten ausscheiden, käme dies einer Sensation gleich. Im von der Papierform her ausgeglichensten Duell treffen die Nachbarn Slowenien und Kroatien aufeinander.

Von Interesse ist der Ausgang der fünf Barrage-Partien auch für die Schweiz. Sollten nämlich Wales, Lettland und Norwegen alle Prognosen zur Makulatur verkommen lassen und sich für die Endrunde qualifizieren, würde die Schweiz in der Setzliste für die Gruppenauslosung am 30. November in Lissabon vorrücken und würde in Topf 3 eingeteilt.

Advocaat kündigte Rücktritt an

Die Vorbereitung der holländischen Equipe wurde (wieder einmal) durch atmosphärische Störungen beeinträchtigt. Schlagzeilen lieferten diesmal aber für einmal nicht die Allüren der Stars, sondern Trainer Dick Advocaat. Der Bondscoach untergrub zunächst seine eigene Autorität, indem er Goalgetter Ruud van Nistelrooy zuerst nicht aufgeboten hatte, drei Tage später und nach grösstem Säbelrasseln in den Gazzetten den Stürmer von Manchester United aber doch noch nominierte. An der ersten Pressekonferenz erklärte Advocaat, dass er im Falle eines Scheiterns gegen die Schotten als Nationaltrainer zurücktreten würde.

Nicht wenige sähen dies in "Oranje"-Land gern. Sollten die stolzen Holländer nach der WM 2002 nun auch die Endrunde der EM verpassen, wäre dies eine Pleite epochalen Ausmasses. Die unsichere Situation vor den Duellen gegen die Schotten haben bereits erste prominente Kritiker benutzt, um die Lage der (Fussball-)Nation ungeschminkt darzustellen. So sagte etwa Johan Cruyff, den sich viele Holländer als Nationalcoach wünschen: "Wenn die Mannschaft die Endrunde verpasst, gehen diese Spieler als Generation von Verlierern in die Geschichte ein."

Seedorf und Davids wieder dabei

Das Potenzial der Holländer müsste indes reichen, um sich gegen die biederen Schotten durchzusetzen. Advocaat kann nämlich auf (fast) alle Stars setzten. Wieder dabei sind auch die in Italien engagierten Clarence Seedorf (Milan) und Edgar Davids (Juventus). Seedorf hat sich dank nachhaltigen Leistungen im Team des Champions-League-Siegers wieder in die Nationalmannschaft gespielt, Davids hatte zuletzt wegen einer Sperre gefehlt. Einzig PSV-Eindhoven-Captain Marc van Bommel fehlt.

Schottlands Trainer Berti Vogts ist sich derweil der Aussenseiterrolle bewusst: "Holland hat so viele gute Spieler, die in Top-Klubs unter Vertrag stehen, dass sie gegen uns eigentlich gewinnen müssen. Der Druck lastet allein auf den Holländern", sagte der Deutsche. Gleichwohl und trotz der Abwesenheit von Spielmacher Paul Lambert (Celtic/verletzt) wollen die Schotten dem Gegner das Leben schwer machen. "Wir können dafür sorgen, dass es für Holland sehr hart wird. Meine Mannschaft wird mit viel Herz und einer guten Organisation ins Spiel gehen", versprach Vogts.

Unbequeme Norweger

Auf schwere Partien muss sich auch Spanien gegen Norwegen einstellen. Die Skandinavier spielen zwar oft einen unattraktiven Fussball, sind aber nie leicht zu schlagen. Dies erlebte Spanien vor dreieinhalb Jahren an der EM-Endrunde in Holland und Belgien, als die Iberer den Norwegern in der Startpartie 0:1 unterlagen.

Trainer Inaki Saez, der mit Spanien als erster Nationalcoach seit zwölf Jahren in einer Qualifikationsphase nicht Gruppensieger wurde, scheint jedoch das Erfolgsrezept gefunden zu haben: "Wir müssen in Führung gehen. Norwegen hat immer Mühe, wenn es im Rückstand ist."

Umso mehr als die Skandinavier neben dem verletzten Stürmer Ole Gunar Solskjär (Manchester United) auch auf John Carew verzichten müssen. Der Angreifer der AS Roma erklärte, er werde unter Trainer Nils Johan Semb nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen.

Daums Kritik

Neben den Barrage-Duellen stehen am Wochenende auch mehrere Testspiele auf dem Programm. Dabei fokussiert sich das Interesse auf die Partie zwischen den beiden letzten Europameistern Deutschland und Frankreich.

Für Unruhe sorgte bei den Deutschen vor dem Spiel in Gelsenkirchen gegen "les bleus" weniger der Auftritt von Zidane und Co. als ein Interview mit Fenerbahce-Istanbul-Trainer Christoph Daum, das in der Kölner Tageszeitung "Express" erschienen war. Darin sagte Daum, er gehe davon aus, dass Deutschland weder 2004 noch bei der Heim-WM 2006 eine überragende Rolle spielen werde. Zudem kritisierte er die Nachwuchsarbeit in Deutschland.

Die deutschen Internationalen reagierten mit Unverständnis auf diese Kritik. "Ich weiss nicht, ob Daum über die aktuelle Situation in Deutschland richtig informiert ist", sagte Stürmer Fredi Bobic. Und auch Mittelfeldspieler Jens Jeremies entgegnete dem ehemaligen Trainer von Bayer Leverkusen: "Wir haben das absolute Potenzial, mit jeder Mannschaft mithalten zu können", sagte der Bayern-Akteur.

Ob dies stimmt, kann die Equipe von Teamchef Rudi Völler gegen Frankreich beweisen. Die letzten Resultate gegen die "Grossen" Europas stimmen jedenfalls nicht optimistisch. Seit dem 2. Platz bei der WM in Japan und Südkorea wurden die Deutschen von Holland (1:3), Spanien (1:3) und Italien (0:1) geschlagen.

Während die französische Agentur AFP lediglich Torhüter Oliver Kahn und Regisseur Michael Ballack zur Weltklasse zählt, freut sich Völler über das Comeback von Verteidiger Jens Nowotny. Der Leverkusener ist nach diversen Verletzungen erstmals seit 19 Monaten wieder aufgeboten worden.

"Au grand complet" reiste Frankreich nach Westfalen. Nicht nominiert wurde der zuletzt bei Werder Bremen herausragende Johan Micoud. "Auf seiner Position habe ich rund fünf ausgezeichnete Spieler", erklärte Frankreichs Nationalcoach Jacques Santini das Fehlen des Mittelfeldspielers.

Hinspiele.

Am Samstag:

In Glasgow: Schottland - Holland 16.00 Uhr
In Moskau: Russland - Wales 17.00 Uhr
In Zagreb: Kroatien - Slowenien 17.30 Uhr
In Riga: Lettland - Türkei 19.15 Uhr
In Valencia: Spanien - Norwegen 22.00 Uhr

Testspiele.

Am Samstag:

In Teplice: Tschechien - Kanada 17.00 Uhr
In Tirana: Albanien - Estland 20.00 Uhr
In Gelsenkirchen: Deutschland - Frankreich 20.30 Uhr
In Aveiro: Portugal - Griechenland 22.15 Uhr

Am Sonntag:

In Manchester: England - Dänemark 17.00 Uhr
In Plock: Polen - Serbien-Montenegro 17.15 Uhr
In Ancona: Italien - Rumänien 20.45 Uhr

WM-Qualifikation, Südamerika-Zone. 3. Runde.

Am Samstag:

In Montevideo: Uruguay - Chile 19.00 Uhr
In Barranquilla: Kolumbien - Venezuela 22.00 Uhr
In Asuncion: Paraguay - Ecuador 23.20 Uhr

Am Sonntag:

In Buenos Aires: Argentinien - Bolivien 01.30 Uhr
In Lima: Peru - Brasilien 22.00 Uhr

(fest/Si)

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