Fussball: Mailänder im Spitzenspiel von Juve gedemütigt

publiziert: Montag, 3. Mrz 2003 / 18:17 Uhr / aktualisiert: Montag, 3. Mrz 2003 / 23:19 Uhr

(Si) Selten verlief ein Spitzenspiel in der Serie A so einseitig wie das Duell zwischen Juventus Turin und Inter Mailand. Während die Bianconeri nach dem 3:0 erstmals in dieser Saison alleiniger Leader sind, ist die Gegenwart bei den Nerazzurri mehr schwarz als blau.

1:2, 1:1, 0:1, 3:3, 1:2, 0:3 - dies sind nicht etwa die letzten Resultate der Serie-A-Habenichtse Torino und Como, sondern, in Zahlen ausgedrückt, die diesjährigen Darbietungen von Inter Mailand gegen die fünf anderen Vereine des aktuellen Spitzen-Sextetts des Calcio (Juventus, Milan, Lazio, Chievo und Udinese). Eine Bilanz, welche die Verantwortlichen des Mailänder Traditionsklubs von der Via Durini nachdenklich stimmen muss. Wird diese klägliche Serie in den sogenannten "Partitissime" fortgesetzt, geht beim 13-fachen Meister das warten auf den ersten Titel seit 1989 (!) weiter.

Besonders das letzte Glied der schwachen Ergebnis-Kette tut den Interisti weh. Das deprimierenden 0:3 ist eine ebenso schmerzhafte Pleite wie das 0:6 vor zwei Jahren im Derby gegen Milan, als es (wenigstens) "nur" ums Prestige zweier ins Mittelmass abgerutschten Teams gegangen war. Im Delle Alpi war das Zustandekommen des Unterganges gegen eine in jeder Beziehung überlegene Juve dermassen klar, dass selbst Präsident Massimo Moratti für einmal die Schuld weder bei den -- aus seiner Optik -- wenig integren Schiedsrichtern noch in Verschwörungstheorien von Seiten der Lega Calcio oder des Verbandes orten konnte. Noch am letzten Freitag hatte Moratti in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" erklärt, Inter sei "im Gegensatz zu Juventus und Milan zu wenig mächtig und deshalb vom Verband und den Schiedsrichtern weniger berücksichtigt."

Vieri und die grosse Leere

In Wirklichkeit gehen die Probleme Inters weiter als nur bis zur Pfeife der Referees: Die Mailänder sind zu sehr abhängig von der Treffsicherheit ihres Topskorers Christian Vieri. Der 21-fache Saisontorschütze und "Mister 50-Prozent" traf vor dem Juve-Spiel in sechs Partien neunmal und hat die "Nerazzurri" fast im Alleingang in der Spitzengruppe gehalten. Wird der 30-jährige Internationale indes neutralisiert, kann das Kollektiv der Squadra von Trainer Cuper den "Ausfall" nicht kompensieren -- dies hat sich zuletzt auch in der Champions League gegen eine Spitzenmannschaft wie den wieder erstarkten FC Barcelona gezeigt (0:3, 0:0).

Fast Symbolcharakter hatte deshalb das unentschieden ausgegangene Duell Vieris gegen Juves Tormaschine David Trezeguet. Der Franzose sah für einmal auch kaum einen Ball, und dennoch produzierten die Turiner drei Tore.

Deshalb gerät Gabriel Batistuta, Vieris Sturmpartner, immer mehr in den Bannstrahl der Kritik. Der Argentinier war bisher nicht die erhoffte Entlastung und somit auch nicht die Verstärkung des Kollektivs. Der von der AS Roma vor rund zwei Monaten übernommene Altstar beweist auch im neuen Umfeld, dass an ihm der Zahn der Zeit nagt und brachte in seinen sechs Partien für Inter nur ein Tor zustande.

Doch auch der Argentinier ist vor allem Opfer der Defizite eines wenig kreativen Mittelfeldes. Dabei war Trainer Hector Cuper vor dem Gipfel im Delle Alpi über seinen defensiven Schatten gesprungen und hatte neben den beiden glücklosen Stürmern auch noch den Uruguayer Recoba nominiert -- auf Kosten des Gleichgewichtes der Mannschaft.

"Ich würde wieder drei offensive Spieler nominieren, nehme aber die Verantwortung für die Niederlage auf mich", erklärte Cuper hinterher. Ob der Argentinier auch in Italien das Image des ewigen Zweiten erhält wie in Spanien, als er mit Valencia zweimal den Champions-League-Final verloren hatte, ehe die Levantiner just in der Saison 1 nach Cuper spanischer Meister wurden? Noch gibt er sich nicht geschlagen: "Wir haben noch genügend Zeit, um uns wieder zu fangen und die Punkte aufzuholen." Jetzt stehe vor allem psychologische Arbeit an, um das Team wieder aufzurichten, so Cuper.

Singende Juventini

Während im Trainingscamp von Inter in Appiano Gentile nahe der Schweizer Grenze also Psychologie gefragt ist, will sich die Juve, mit 19 Punkten aus sieben Partien das Team des neuen Jahres, in dieser Woche auf dem Gesangsparkett von San Remo profilieren. Der von Cantautore Battisti geschriebene und von Alessandro Del Piero und Co. interpretierte Song "Il mio canto libero" soll am Donnerstag beim Festival von San Remo vorgetragen werden. Trotz über 50 000 verkauften Singles sind die Meinungen auf dem Stiefel über das musikalische Talent der Juve-Stars geteilt -- auf dem Rasen gibt die "Alte Dame" derzeit aber unmissverständlich den Takt an.

(Stefan Wyss/sda)

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