Der ZV, der am Montag wegen des befürchteten Medienauflaufes nicht im "Haus des Fussballs" in Muri tagte, ist in die Offensive gegangen und unternimmt alles, um die in der Öffentlichkeit gemachten Vorwürfe der Vertuschung zu entkräften.

"Eine unabhängige, reputierte Persönlichkeit soll klären, ob irgendein Funktionär der offiziellen SFV-Delegation in Portugal gelogen hat. Ich lege aber die Hand ins Feuer, dass alle Delegationsmitglieder ruhigen Gewissens der Untersuchung entgegensehen können. Ich habe volles Vertrauen in jedes einzelne ZV-Mitglied", erklärte Zentralpräsident Ralph Zloczower.

Der Berner Fürsprecher gab zu, dass die ausserordentliche Sitzung auch auf Druck der Sponsoren erfolgt sei. "Die Credit Suisse wurde bei uns vorstellig. Auch ein baldiges Treffen mit Spitzenvertretern des Schweizer Fernsehens SF DRS ist geplant, um Unklarheiten und gegenseitige Anschuldigungen und Vorwürfe auszuräumen", betonte Zloczower.

Der Zentralvorstand sieht sich (vorerst?) auch nicht veranlasst, personelle Änderungen vorzunehmen. Kommunikationsdirektor Pierre Benoit, der nicht ZV-Mitgied ist, aber an den Sitzungen jeweils teilgenommen hat, war beim Zusammentreffen der SFV-Spitzen am Montag nicht zugegen. "Wir stehen nicht unter Zeitdruck, wünschen aber bald Resultate der Abklärung", ergänzte Zloczower. Die Öffentlichkeit habe ein Recht, raschmöglichst und genau nach Faktenlage und nicht nach Vermutungen informiert zu werden.

"Nach der Untersuchung werden wir keine Zeit verstreichen lassen, um eine eingehende Analyse der EM vorzunehmen. Sämtliche Aspekte werden aufs Tapet kommen", fuhr Zloczower fort. Im Verlaufe des Monats Juli seien Entscheidungen zu treffen, denn am 18. August steht bereits der nächste Termin der Nationalmannschaft, vermutlich das Testländerspiel gegen Nordirland, an.

(bert/Si)