Fussball: Spektakel gab es auch ohne Strichkampf

publiziert: Montag, 24. Mai 2004 / 20:39 Uhr

Meister Basel hat die Super-League-Saison 2003/04 mit 13 Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger beendet. Die Dominanz liess Zweifel am neuen Modus aufkommen, eine Rückkehr zum Strichkampf drängt sich vorderhand aber nicht auf.

Die Basler schafften mit 85 Zählern einen Punkterekord.
Die Basler schafften mit 85 Zählern einen Punkterekord.
Auch wenn der Alleingang der Basler dem Titelkampf schnell jegliche Spannung raubte, mangelte es der am Sonntag zu Ende gegangenen Saison nicht an Spektakel und Überraschungen. Zwei Vierfach-Torschützen (Nuñez und Chapuisat am 31. Spieltag) in einer Runde sind ebensowenig eine Alltäglichkeit wie fünf Platzverweise (Gamboa, Mitreski, Lichtsteiner, Hilton und Deumi) an einem Spieltag.

Vier Trainerwechsel

Auch ohne den Strichkampf wechselten mit Aarau, GC, Neuchâtel Xamax und Wil vier Vereine den Trainer, teils aus eigener Not, im Fall Aarau wegen der Probleme eines anderen Vereins (Grasshoppers). Stand der Titelgewinn des FCB schon vier Runden vor Schluss fest, so sind auch nach Saisonende noch nicht alle Entscheidungen gefallen: Xamax muss in die Barrage mit Challenge-League-Verein Vaduz steigen, und Absteiger Wil bangt noch immer um seine Lizenz. Selbst die Grasshoppers sehen nach einer gründlich missglückten Saison als Titelverteidiger kleine Lichtschimmer am Horizont. Sollte Wil die Lizenz am Mittwoch nicht erhalten, wird GC dessen Europacup-Platz erben.

FCB mit Top-Erfolgsquote

Meister Basel steuerte letzten Herbst auf eine Rekordsaison zu. 52 von maximal 54 möglichen Punkten wurden erkämpft. Das war eine Erfolgsquote von 96 Proeznt. Im Frühling liess diese Quote dann merklich nach. Die Abgänge von Marco Streller und Hakan Yakin, langwierige Verletzungen von Murat Yakin, Ivan Ergic und Christian Gimenez verhinderten einen Rekordvorsprung der Basler. Dieser bleibt in Händen der Grasshoppers, die in der Saison 1997/98 unter Trainer Rolf Fringer umgerechnet (Punktehalbierung!) 19 Punkte vor Lausanne den Zielstrich erreichten.

Immerhin schafften die Basler mit 85 Zählern einen Punkterekord und damit eine beeindruckende Erfolgsquote von beinahe 79 Prozent. GC sicherte sich in Fringers Meisterjahr 74 Prozent der möglichen Punkte. Noch besser als der FCB war in früheren Jahren einzig Servette, das 1939/40 auf eine Erfolgsquote von 93 Prozent und 1960/61 auf 88 Prozent kam. Allerdings waren damals deutlich weniger Spiele zu absolvieren, was einen realen Vergleich verunmöglicht.

Vier Schweizer Torschützenkönige in 20 Jahren

Mit 23 Treffern wurde Stéphane Chapuisat im hohen Alter von beinahe 35 Jahren zum zweiten Mal in seiner erfolgreichen Karriere Schweizer Torschützenkönig. Der Internationale vermochte seine Quote gegenüber dem letzten Titel (2000/01) noch um zwei Einheiten zu erhöhen. Chapuisat ist neben Alexandre Rey (1998/99), Dario Zuffi (1990/91) und Dominique Cina (1984/85) der einzige Schweizer, der sich die Torschützenkrone in den letzten 20 Jahren aufsetzen konnte.

In der Challenge League wurde bereits während der noch laufenden Saison beschlossen, den neu eingeführten Modus mit Zusatzpunkten nach Europacup-Regel wieder abzuschaffen. Sollte auch die Super League zum alten Modus zurückkehren, nur weil Meister Basel vorne allen enteilte? Die Basler profitierten heuer auch davon, dass Titelverteidiger GC in eine unerwartete Jahrzehnt-Krise stürzte. Der Riesenvorsprung rührte ausserdem daher, dass der FCB nicht zusätzliche Energie durch Einsätze in der Champions League verpuffte. Schon nächste Saison könnte alles wieder anders sein, wenn sich Basel und eventuell auch die Young Boys für die Königsklasse qualifizieren würden.

Zuschauerrekord

Dass das Interesse der Fans auch dann vorhanden ist, wenn der Meister schon beinahe zum vornherein bekannt ist, zeigen nicht nur die Beispiele Schottland, Holland, Belgien oder Norwegen, wo seit Jahren zumeist die gleichen Teams den Meistertitel holen. Die Zuschauer-Bilanz spricht in der Schweiz eine deutliche Sprache. Mit 1,617 Millionen Fans stellte die Super League heuer einen Besucherrekord auf.

(von René Baumann/Si)

 
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