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Fussball: Vaduz bald in NLA?

publiziert: Samstag, 22. Mrz 2003 / 16:19 Uhr / aktualisiert: Samstag, 22. Mrz 2003 / 20:27 Uhr

(Si) Die Präsidenten der Nationalliga haben an ihrem zweitägigen Workshop in Bern mit der Einführung des NLB-Modus und dem strengeren Lizenzierungsverfahren einige grundlegende Änderungen beschlossen. Zudem darf Vaduz bei einer sportlichen Promotion aufsteigen.

Der Vaduzer Rony Buechel könnte schon bald mit seinem Verein in der NLA spielen.
Der Vaduzer Rony Buechel könnte schon bald mit seinem Verein in der NLA spielen.
Alle in Bern beschlossenen Massnahmen müssen an der Generalversammlung der Nationalliga am 6. Juni noch abgesegnet werden.

Die am 27. November 2002 getroffene Vereinbarung zwischen dem Schweizerischen (SFV) und dem Liechtensteiner Fussballverband (LFV) betreffend der Aufnahme von Vaduz in die höchste Schweizer Spielklasse müsste beim Aufstieg zwar neu ausgehandelt werden. Die Nationalliga-Präsidenten hatten indes keinerlei Einwände. Auch SFV-Zentralpräsident Ralph Zloczower unterstützt den Entscheid des Präsidenten-Workshops.

Im Fall Vaduz gilt es gemäss Nationalliga-Präsident Jean-François Kurz noch abzuklären, wie sich ein Aufstieg mit der aktuellen TV-Situation vereinbaren liesse und wieweit das Vaduzer Stadion Rheinpark für Fernsehübertragungen angepasst werden müssten. Auch der Kalender der liechtensteinischen Nationalmannschaft müsste adaptiert werden, so Kurz. Fest steht, dass Vaduz in der NLA keine Berechtigung auf einen Schweizer Europacup-Platz hat. Der Cupsieger Liechtensteins bestreitet weiterhin die UEFA-Cup-Qualifikation.

Lizenerteilung verschärft

Als Folge der strengeren UEFA-Anforderungen führt die Nationalliga ab der Saison 2004/05 ein neues Lizenzierungsverfahren ein. "Verschuldungen werden nicht mehr geduldet", sagte Kurz, "obwohl die Nationalliga-Vereine im Vergleich zu anderen europäischen Klubs wesentlich besser dastehen. Wir erwarten vom neuen Lizenzreglement eine bessere finanzielle Situation in den Vereinen." Um einen weiteren "Fall Wil" zu vermeiden, werden die Finanzen ab kommender Saison von einem unabhängigen Treuhandbüro im Mandat der Nationalliga überprüft.

Ab nächstem Jahr würden nicht mehr nur die finanzielle Situation, sondern auch die strukturellen Bedingungen, die medizinische und technische Abteilung und vor allem striktere Stadionkontrollen unter die Lupe genommen. "Wir wollen Sicherheit im und ums Stadion", forderte Kurz.

Namen NLA und NLB verschwindet

Zu Beginn der neuen Saison werden die Nationalligen A und B umgetauft. Teil des neuen Marketingprojekts ist es, für die beiden höchsten Schweizer Ligen längerfristig potente und qualitativ gute Sponsoren zu suchen, die als dritter Teil im Namen der bisherigen NLA und NLB erscheinen werden. Auch die Anspielzeiten werden geändert. Damit nach den 18 Spielen von Sommer bis zur Winterpause ein optimaler Kalender garantiert ist, wird der Spielplan danach neu erstellt.

Um Kollisionen innerhalb der Nationalliga zu verhindern, sollen die Spiele der NLB in den Monaten Juli, August und September einheitlich am Freitag um 19.30 Uhr angepfiffen werden. Für die NLA ist bis im Herbst der Samstag (19.30) vorgesehen, von Ausnahmen (Europacup) abgesehen. "Ziel ist es, jeweils alle Partien der jeweiligen Liga am selben Tag zur selben Zeit durchzuführen", führt Nationalliga-Direktor Edmond Isoz aus.

NLB mit der Europacup-Formel

Die einschneidendste Änderung wird die im Sommer auf 16 Teams aufgestockte und als Ausbildungsliga deklarierte Nationalliga B erfahren. Zwar trägt jede Mannschaft Hin- und Rückspiel (jeweils innerhalb von höchstens zwei Wochen) gegen jedes andere Liga-Team aus, doch wird nach der Europacup-Formel gewertet. Für einen Sieg gibt es weiterhin drei Punkte, für ein Remis einen. Neu ist jedoch, dass die gemäss der Europacup-Formel siegreiche Equipe mit zwei Bonuspunkten belohnt wird. Bei absolutem Gleichstand entscheidet ein Penaltyschiessen über die Zusatzzähler. Ein NLB-Playoff wurde von den Präsidenten der B-Vereine einstimmig abgelehnt. Nach 30 Partien steigt der Erstplatzierte steigt direkt auf, der Zweite spielt gegen den Zweitletzten der NLA eine Barrage mit Hin- und Rückspiel.

Einführung eines Alpencups?

Eine Kooperation der höchsten Liga Österreichs und der Schweiz ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Dr. Peter Widmer, der Präsident der Grasshoppers, machte auch im Namen des FC Basel den Vorschlag, das Projekt voranzutreiben. Aus Österreich kam die Idee, die jeweils fünf besten Teams beider Länder (nach der Hinrunde) im Playoff-Modus den Alpencup austragen zu lassen. Die Nationalliga prüft nun eine Machbarkeitsstudie. Über einen frühestmöglichen Einführungstermin mochte sich Jean-François Kurz nicht äussern.

(pt/sda)

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