Fussball: Vorschau auf Champions-League-Final

publiziert: Montag, 24. Mai 2004 / 11:40 Uhr / aktualisiert: Montag, 24. Mai 2004 / 11:58 Uhr

Porto und Monaco, zwei Vereine der mittleren europäischen Preisklasse, spielen am Mittwoch um den Triumph in der Champions League. In beiden Klubs steht eine Transferpolitik der Vernunft am Ursprung des wunderbaren Erfolgs.

Ein Blick auf die Wettquoten der britischen Buchmacher im vergangenen Herbst genügt, um festzustellen, wo die beiden Finalisten vor dem ersten Anspiel in der Hierarchie des prestigeträchtigsten Vereinswettbewerbes einzustufen waren. Die Monegassen wurden als 66:1-Aussenseiter geführt, Portos "Final-Rating" betrug 50:1. In Worten: Eine vernachlässigbare Minderheit setzte auf die Endspielteilnehmer.

Der neue Trainer-Star Mourinho

José Mourinho wird sich um die Voraussagen der Wettbüros nicht gekümmert haben. Der 41-jährige Shooting Star der portugiesischen Trainergilde fokussierte seine gesamte Energie auf den FC Porto. Seit Januar 2002 steht der smarte Hochschulabsolvent in der Verantwortung und reiht einen Erfolg an den anderen. Unter ihm blühte der Brasilianer Derlei, der im Soge Mourinhos aus der "Provinz" Leiria zu Porto wechselte, regelrecht auf.

Deco, der gebürtige Brasilianer und EM-Teilnehmer mit Portugal, ist ein weiterer Professional Portos, den Mourinho zu einem der begehrtesten Spieler Europas geformt hat. In Lissabon hatten ihn die Verantwortlichen einst für zu wenig gut befunden. Als sich die Juve für den damals 18-Jährigen zu interessieren begann, reagierte Portos Scouting-Abteilung schneller. Mittlerweile hat sich die Prominenz (u.a. Bayern) abermals nach jenem Mann erkundigt, der einen exzellenten letzten Pass schlagen kann.

Porto ohne exquisiten Stars

Der Dominator der portugiesischen Liga ist aber nicht primär von teuren ausländischen Lohnbezügern abhängig. Wer mit knapp 20 Millionen Euro wirtschaftet, der kann sich keine exquisiten Stars leisten. Deshalb setzt die Führungscrew seit Jahren auf eher unspektakuläre, aber konkurrenzfähige Einheimische wie Paulo Ferreira, Jorge Costa, Carvalho, Costinha oder Nuno Valente. "Porto ist bekannt für seine realistische Transferpolitik", beschrieb ein Journalist der Fachzeitung "A Bola" die Klubphilosophie.

Im UEFA-Cup-Final Nervenstärke demonstriert

Sechs Akteure von Porto werden auf der EM-Bühne ab Mitte Juni für den Gastgeber abermals im Rampenlicht stehen. Weitere Zahlen belegen die Klasse der besten portugiesischen Vereinsmannschaft noch eindrücklicher. In den vergangenen 20 Jahren gewann der neben Benfica populärste Klub 13 Meistertitel. Im Championat bezog Porto nur zwei Niederlagen, im Cup erreichte es den Final, und in der Champions League verlor die Mannschaft aus dem eher reicheren Norden Portugals nur gegen Real.

Dass Porto nun auch auf höchster europäischer Ebene reüssieren kann, daran ist nicht zu zweifeln. Nervenstärke und Format gleichermassen demonstrierten die Portugiesen vor Jahresfrist. In Sevilla bezwangen sie Celtic Glasgow auf der letzten Etappe zum UEFA-Cup-Sieg in der Verlängerung 3:2. 17 Jahre nach dem letzten Triumph im Meistercup in Wien gegen Bayern München will Porto in der Schalker Arena wieder Sportgeschichte schreiben.

Der Einfluss von Didier Deschamps

Am 6. April trug sich im schmucken monegassischen Stadion Louis II ein sonderbares und zugleich wunderbares Kapitel der diesjährigen Champions League zu. Real Madrid führte bis zur 45. Minute in der Gesamtrechnung 5:2, ehe Monaco unter der Regie des herausragenden Captains Ludovic Giuly und dank Fernando Morientes die grosse Wende erzwang. "Was für eine Heldentat", schwärmte tags darauf "Le Figaro" auf der Frontseite. "Le Parisien" hob die Spieler aus dem Fürstentum gar in den Adelstand: "Prinzen des Ballspiels".

Der Absturz der Galaktischen bedeutete für Monaco das Signal zum ganz grossen Coup und stellte vermutlich die Schlüsselszene der Saison dar. Derweil der Titelgewinn in der Ligue 1 aus dem Blickfeld entschwand, liess sich Monaco vom direkten Weg in den Final der momentan besten Klubteams Europas nicht mehr abbringen. "Weil Geld keine Spiele gewinnt", kommentierte Arsenals Robert Pires den Halbfinal-Erfolg der Monegassen gegen die über 250 Millionen schwere Auswahl von Chelsea.

Auch Monaco lebt von der Kontinuität

Monaco lebt ähnlich wie Porto von der Kontinuität. Seit Dekaden spielt der Verein aus mondäner Umgebung national eine vorzügliche Rolle. Eine europäische Trophäe gewann die Association Sportive de Monaco bei bislang 23 Europacup-Teilnahmen zwar nie. Gleichwohl hat sich der siebenfache französische Titelhalter längst Respekt verschafft; vor sechs Jahren beispielsweise trennte ihn nur ein Sieg gegen die Juve vor dem Einzug in den Champions-League-Final.

"Der französische Fussball hisst für Monaco inzwischen die Flaggen und hat ihn ins Herz geschlossen", hat das populäre Fussball-Magazin im Editorial Anfang Mai festgehalten. Zur Wertsteigerung trug Didier Deschamps zweifelsfrei seinen (grossen) Teil bei. Der Welt- und Europameister hat seinem jährlich gemässigt verstärkten Team innerhalb von drei Saisons jene taktische Cleverness und Professionalität vermittelt, die ihm als Spieler unzählige Titel einbrachten.

Talentierte Mannschaft

"Le Prof" stellte eine Mannschaft zusammen, die Talent hat. Er setzt auf eine Abwehrkette mit einem Schnitt von 22 Jahren. Geführt wird das Defensivwerk Deschamps´ von Sébastien Squillaci, einem jugendlichen Chef, der wie sein Coach früher gradlinig spielt und kaum einen Fehler begeht.

Im Angriff dreht sich vieles, aber nicht alles um Morientes. Die Leihgabe Madrids schoss neun Treffer. "Er ist in den grossen Matches präsent und trifft. Das ist ein Merkmal grosser Spieler. Und er verfügt über eine Präzision in allem, was er macht, im Passspiel, in der Ballkontrolle. Das hilft der gesamten Gruppe", lobt Deschamps den Topskorer aus Spanien.

(pt/Si)

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