Fussball: Zwei Tonnen für die Nati

publiziert: Dienstag, 8. Jun 2004 / 12:15 Uhr

Die zweite Schweizer EM-Teilnahme ist nicht nur eine sportliche, sondern auch eine logistische Herausforderung. Martin Suter, seit 1995 Materialwart der Nationalmannschaft, sorgt dafür, dass es der Schweizer Delegation in Portugal an nichts fehlt.

Die Schweizer Fussball Nationalmannschaft posiert vor dem Abflug nach Portugal.
Die Schweizer Fussball Nationalmannschaft posiert vor dem Abflug nach Portugal.
396 Trikots, 196 Hosen, 88 Stulpen, 180 Trainingsanzüge und 2500 weitere Trainingsstücke, vom Becher bis zum Pullover, mussten in einer ersten Tranche via Lastwagen an Portugals Costa de Prata verfrachtet werden.

Dazu kommen eine 200 Kilo schwere Apotheke und verschiedene Utensilien, die erst kurzristig ins Resort Praia d'El Rey, wo die Schweizer Nationalmannschaft rund 50 Kilometer südlich von Leiria ihr Camp aufbaut, gelangen. Alles in allem werden für die Schweizer Nati zwei Tonnen Material nach Portugal geschleppt.

Die Nahrungsmittel werden mehrheitlich vor Ort besorgt. Einzig Gewürze, Birchermüesli-Mischung und Schokolade werden in der Schweiz beschafft. Insgesamt etwa zwei Tonnen Material mussten in Metallkisten, Kartonschachteln und Säcke gepackt werden.

Die Solothurner Connection

Suter kommt in dieser stressigen Zeit zugute, dass er bereits Erfahrung mit der Vorbereitung auf ein grosses Turnier hat. Ein knappes Jahr vor der ersten EM-Teilnahme der Schweiz 1996 in England hatte der 63-Jährige den verstorbenen Hanspeter Kaiser als SFV-Materialchef abgelöst.

Der pensionierte Kantonspolizist gab seine Stelle als Physiotherapeut beim FC Solothurn auf, weil "die Stelle bei der Nationalmannschaft reizvoller war." Suter hat selber nie Fussball gespielt, war dem Sport aber immer verbunden. Als Ringer wurde er Schweizer Meister und Polizei-Europameister, als Schwinger gewann der Solothurner 13 Kränze.

Den Kontakt zwischen Suter und dem Schweizerischen Fussballverband stellte Fredy Häner her, auch er ein Solothurner. Der Physiotherapeut der Young Boys ist seit langen Jahren mit Suter befreundet und gehört in der Nationalmannschaft zum Inventar.

Er erlebte den Nationalcoach Köbi Kuhn noch als Spieler und war 1994 nach langer Durststrecke an der WM in den USA dabei. Heute ist Häner "Mädchen für alles" und steht auch Suter helfend zur Seite. Der dritte Mann in der Material-Mannschaft ist Claudio Antonioni. Er vertritt die Interessen des Ausrüsters Puma. "Für alles gerüstet"

Karrieren-Höhenpunkt

Auch für das SFV-Trio im Hintergrund ist die Europameisterschaft ein Karriere-Höhepunkt. Damit das Erlebnis aber perfekt wird, genügt ihre Vorarbeit nicht. "Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft ein gutes Turnier spielt", sagt Häner.

Sie können nur das bestmögliche Umfeld bieten und für alles gerüstet sein, ergänzt Antonioni. Für Antonioni wäre ein "Puma-Duell" im Final perfekt: "Die Schweiz gewinnt gegen Italien." Suter gibt sich vorsichtiger, ist aber sicher, dass das Auftaktspiel gegen Kroatien gewonnen wird.

Eine Schweizer Finalteilnahme würde auf jeden Fall kein Problem darstellen. Ausrüstungsmaterial ist bis zum letzten Tag der Europameisterschaft vorhanden.

(bsk/Si)

 
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