G20 bannen Gefahr eines Währungskrieges

publiziert: Freitag, 12. Nov 2010 / 13:50 Uhr / aktualisiert: Freitag, 12. Nov 2010 / 23:34 Uhr
Wolfgang Schäuble sieht die Gefahr eines Währungskrieges gebannt.
Wolfgang Schäuble sieht die Gefahr eines Währungskrieges gebannt.

Seoul - Trotz starker Spannungen haben sich die zwanzig führenden Wirtschaftsmächte in Seoul auf schärfere Regeln für Banken, die Reform des IWF und des Finanzsystems geeinigt. Damit haben sie die tief gesteckten Erwartungen zum Schluss doch noch erfüllt.

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Gut zwei Jahre nach dem Fast-Zusammenbruch des Weltfinanzsystems sind schärfere Kontrolle der Banken beschlossen Sache. Die zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) stimmten schärferen Regulierungen zu und einigten sich darauf, die bereits beschlossenen Basel-III-Regeln umfassend umzusetzen.

Diese sollen die Banken vor möglichen künftigen Krisen schützen und fordern etwa grössere Eigenkapitalpuffer zum Schutz vor Notsituationen. Die Regeln wurden vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht beschlossen und sollen ab 2013 greifen.

Die Schweiz begrüsste die Einigung: Höhere Eigenmittel stärke die Stabilität des Bankensystems. «Eine internationale Koordinierung der Umsetzung reduziert Wettbewerbsverzerrungen», betonte das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) am Freitag.

Die G20 einigten sich zudem auf eine Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF). Sie sieht mehr Stimmgewicht für Schwellenländer wie China zu Ungunsten Europas vor. Der IWF soll ausserdem mehr Finanzmittel und mehr Befugnisse bei der Überwachung der Wirtschaftspolitik der Staaten erhalten.

«Gemeinsame Atmosphäre gesiegt»

Nach teils erbittertem Streit um Exportüberschüsse und Währungsmanipulierungen, entschärften die Politiker zum Abschluss den Ton. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte am Freitag gar den Geist der Zusammenarbeit.

«Deutschland hat natürlich ein grosses Interesse, dass die kooperative gemeinsame Atmosphäre hier gesiegt hat», sagte die Politikerin. Dies sei gut für Arbeitsplätze und Unternehmen in Deutschland - vor allem in Exportbranchen.

Auch US-Präsident Barack Obama, der mit Merkel und Chinas Staatschef Hu Jantao in Handelsfragen aneinandergeraten war, zog eine positive Bilanz. «Manchmal gibt es revolutionären, manchmal evolutionären Fortschritt», sagte er.

Zugleich bekräftigte Obama aber mit Blick auf Deutschland, Japan und China, Länder mit Handelsüberschuss müssten «weg vom ungesunden Export» und sollten die heimische Nachfrage stärken. Zuvor hatte er seine Forderung nicht durchsetzen können, die Handelsüberschüsse von starken Exportnationen wie Deutschland und China zu deckeln.

(bert/sda)

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