GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen

publiziert: Dienstag, 24. Mai 2016 / 08:26 Uhr
Künftig mindestens 500'000.-- und die ganze Schweiz inklusive: SwissPass, der schon bald mal GACH heissen könnte.
Künftig mindestens 500'000.-- und die ganze Schweiz inklusive: SwissPass, der schon bald mal GACH heissen könnte.

Durch ungeschickte Avancen von SBB- und Post-Chefs, droht die Service-Public-Initiative tatsächlich angenommen zu werden. Von bürgerlicher Seite her solle laut einem Geheimplan daher ein volksnaher Alternativvorschlag vor den Wahlen als Killer-Argument gegen die Initiative publik gemacht werden. Dass dieser noch nicht öffentlich ist, liegt mal wieder am Geld.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die von wirtschaftsliberalen Kreisen der FDP und SVP ausgearbeitete Idee soll laut noch geheimen Dokumenten eine Art Universal-Eintritt für die Schweiz sein und auch die Ideen der Gleichheit und demokratischen Grundgesinnung verstärkt zum Ausdruck bringen. Das Problem am Service Public sei ja, so die Analyse im Vorwort des Papiers, dass die ganze Öffentlichkeit davon profitieren wolle - auch jener Teil von dieser, der besser gar nicht in der Schweiz wäre.

Daher müsse überlegt werden, die Spiesse gleich lang zu machen und das sogenannte GACH einzuführen, das für jeden gleich Teuer und erschwinglich wäre: Für lediglich 500'000.-- Schweizer Franken wäre das GACH - General Abo Confederatio Helvetica - geradezu ein Schnäppchen, wird in dem Papier betont. Denn darin eingeschlossen wären alle Steuern, Billag Gebühren, die Gratis-Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel (wer's will), Krankenkasse (Privat), eine Polizeistreife, die viermal täglich im Quartier patrouilliert, gratis Strom und Wasser und sämtliche Strafzettel, die man mit seinem Lamborghini, Porsche oder gar Tesla in einem Jahr einsammelt, ebenso wie alle Inlandsporti für so viele Briefe und Pakete wie man verschicken will. Zudem erhält jeder GACH-Eigentümer das aktive und passive Stimmrecht in der Schweiz.

Ebenfalls im GACH ist für finanziell potente Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung «C» enthalten. Denn es ist die Überzeugung der Ideengeber, dass das GACH nicht in irgendeiner Weise rassistisch oder diskriminierend sein sollte. «Es soll mit dem GACH nicht der Eindruck erweckt werden, dass irgendwelchen Ethnien oder Nationalitäten der Vorzug gegeben wird! Viel mehr soll ein Eindruck von Gleichheit und Transparenz geschaffen werden!»

Lobenswerte Worte, und für 500'000.-- im Jahr eigentlich auch ein Schnäppchen für all jene, welche Sicherheit für sich und ihr Geld suchen. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Panama-Papers und der gut zum GACH passenden bedingungslosen Briefkastenfirma, von der an dieser Stelle ja vor Kurzem die Rede gewesen ist. Dazu passt auch, dass das GACH nahtlos mit dem SwissPass der SBB kombiniert, bzw. diesen ersetzen würde...

Dass mit einer halben Million noch nicht Schluss sein kann, ist aber auch klar. Denn genau so wie beim klassischen Bahn-GA (das natürlich abgeschafft würde), gäbe es auch beim GACH natürlich noch eine Erstklass-Variante. Dieses solle zwei Millionen kosten und bietet natürlich gewisse zusätzliche Extras gegenüber der Billig-Version. So sollen damit sämtliche Landegebühren für Privatflugzeuge auf allen öffentlichen Schweizer Flughäfen ebenso gedeckt sein wie ein persönlicher Nationalrat. Lobbying wird so endlich nicht mehr nötig sein, da die Lobby selbst die Gesetze mit erlassen wird. Ganz ohne Filter.

Der einzige Grund, warum die Idee des GACH noch nicht lanciert worden ist, sei die Uneinigkeit bei den Initianten über die Preisgestaltung, da die derzeit favorisierte 0.5/2 Millionen-Variante «eindeutig falsch eingepreist sei.» Das GACH sei mit diesen Beträgen ganz klar zu billig, heisst es von verschiedenen Kritikern innerhalb der Vordenkergruppe. 1.0/5.0 Millionen wäre mindestens nötig, um den ganzen Plebs raus zu halten und die Schweiz zu dem Land zu machen, dass es längst sein sollte.

Wie dem auch sei: Das GACH wäre laut Insidern eine sehr interessante Idee, um den Service Public wieder richtig auf die Beine zu stellen - nicht sosehr, indem der Service, sondern viel mehr, indem 'le Public' umgebaut würde. Etwas, das in der Schweiz schon lange nötig sei.

(Patrik Etschmayer/news.ch)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Didier Burkhalter mahnt die humanitäre Tradition nicht zu vergessen.
La Chaux-de-Fonds NE - Die SP Schweiz sagt Ja zum revidierten Asylgesetz. Die «Milchkuh»- und die «Pro Service public»-Initiative sowie jene für ein ... mehr lesen
Bern - SBB, Post und Swisscom sollen nicht wie private Unternehmen nach Gewinn ... mehr lesen
Peter Salvisberg machte klar, dass das Ziel nicht ein Gewinnverbot sei.
Isidor Baumann (l.) und Hannes Germann hegen Zweifel an der Initiative.
Bern - Ein Ja zur Initiative «Pro ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
«Hier hätte ich noch eine Resistenz - gern geschehen!» Schematische Darstellung, wie ein Bakerium einen Plasmidring weiter gibt.
«Hier hätte ich noch eine ...
In den USA ist bei einer Frau mit Harnwegsinfektion zum ersten mal ein Bakterium aufgetaucht, das gegen das letzte Reserve-Antibiotikum resistent ist. Wer Angst vor ISIS hat, sollte sich überlegen, ob er seinen Paranoia-Focus nicht neu einstellen will. Denn das hier ist jenseits aller im Alltag sonst verklickerten Gefahren anzusiedeln. mehr lesen 4
Durch ungeschickte Avancen von SBB- und Post-Chefs, droht die Service-Public-Initiative tatsächlich angenommen zu werden. Von bürgerlicher Seite her solle laut einem Geheimplan daher ein volksnaher Alternativvorschlag vor den Wahlen als Killer-Argument gegen die Initiative publik gemacht werden. Dass dieser noch nicht öffentlich ist, liegt mal wieder am Geld. mehr lesen  
Eine renommierte US-Kanzlei stellt einen neuen Anwalt Namens Ross ein. Die Aufgabe: Teil des Insolvenz-Teams zu sein und sich durch Millionen Seiten Unternehmensrecht kämpfen. Und nein, ROSS ist kein armes Schwein, sondern ein ... mehr lesen
Urversion von IBM's Supercomputer WATSON: Basis für 'ROSS'... und unsere zukünftigen Regierungen?
Sicherheitskontrolle in US-Airport: 95% Versagen, 100% nervig.
In letzter Zeit wurden aus Terrorangst zwei Flüge in den USA aufgehalten. Dies, weil Passagiere sich vor Mitreisenden wegen deren 'verdächtigen' Verhaltens bedroht fühlten. ... mehr lesen  
Typisch Schweiz Der Bernina Express Natürlich gibt es schnellere Bahnverbindungen in den Süden, aber wohl ...
Highlight der Kollektion: Eine Gibson Les Paul von 1959, die 300.000 bis 500.000 Pfund einbringen soll.
Shopping Mark Knopfler verkauft seine Gitarrensammlung Die Gitarrensammlung vom Dire Straits-Gitarristen Mark Knopfler wird am 31.01.2024 bei Christie's versteigert.
Erstaunliche Pfingstrose.
Jürg Zentner gegen den Rest der Welt.
Jürg Zentner
Frauenrechtlerin Ada Wright in London, 1910: Alles könnte anders sein, aber nichts ändert sich.
Regula Stämpfli seziert jeden Mittwoch das politische und gesell- schaftliche Geschehen.
Regula Stämpfli
«Hier hätte ich noch eine Resistenz - gern geschehen!» Schematische Darstellung, wie ein Bakerium einen Plasmidring weiter gibt.
Patrik Etschmayers exklusive Kolumne mit bissiger Note.
Patrik Etschmayers
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Peter Achten zu aktuellen Geschehnissen in China und Ostasien.
Peter Achten
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Skeptischer Blick auf organisierte und nicht organisierte Mythen.
Freidenker
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten