Gaddafi-Besuch sorgt für Eklat in Italien

publiziert: Donnerstag, 11. Jun 2009 / 13:20 Uhr

Rom - Mit einstündiger Verspätung und begleitet von Protesten hat der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi seinen umstrittenen offiziellen Besuch in Rom fortgesetzt. Von der Opposition schlägt ihm eine Welle der Kritik entgegen.

Muammar Gaddafi hält Italien auf Trab.
Muammar Gaddafi hält Italien auf Trab.
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Gaddafi kam erst gegen Mittag am Sitz des Senatspräsidenten an, um nach einem Gespräch mit Renato Schifani dort eine Rede zu halten. Nach starkem Druck linker Senatoren war Gaddafi von der zweiten Kammer des Parlaments wieder ausgeladen worden.

Die Parlamentarier der Opposition hatten mit heftigen Protestaktionen während Gaddafis Besuch im Senat gedroht. «Gaddafi respektiert weder die Demokratie noch die Menschenrechte. Es gibt keinen Grund, warum er im Senat eine Ansprache halten sollte», sagte der Oppositionsparlamentarier Enrico Morando.

Begrüsst wurde Gaddafi von Senatoren der Anti-Korruptionspartei «Italien der Werte» (Idv), die ihm unter Anspielung auf libysche Menschenrechtsverletzungen den unakademischen Titel «Laurea Horribilis Causa» verleihen wollten.

Proteste von Studenten

Auf Proteste gegen seinen Besuch musste sich der Revolutionsführer auch bei seinem weiteren Programm am zweiten Besuchstag in Rom gefasst machen. Studenten der römischen Universität La Sapienza warteten auf Gaddafi, der dort zu einer Debatte geladen war. Ausserdem will Gaddafi am Nachmittag noch dem römischen Bürgermeister Gianni Alemanno einen Besuch abstatten.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi, der sich mit Gaddafi im August über ein Abkommen für die Zahlung an Libyen einer Entschädigung für die Kolonialzeit von 1911 bis 1941 geeinigt hatte, kritisierte das Verhalten der Opposition als unannehmbar.

(fest/sda)

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Still halten
Die anderen in der EU halten sich m.E. still, weil Berlusconi die "Drecksarbeit" macht. Sonst könnte man sie noch fragen, was denn mit den Flüchtligen in Lybien wirklich geschieht, die Italien als erste EU-Aussengrenze durch den neuen Freund abfangen lässt.

Die Probleme werden dahin abgeschoben wo sie Italien und die EU nicht "belästigen" oder medienwirksam sind. Ausserdem sind Berlusconi's Wahlen durch, die deutschen noch nicht. Da versucht man Minenfelder wie "gute Freunde" zu umgehen.

Nicht zu vergessen Gas und Oel, so wie die Maschinenindustrie die wieder liefern will. Geld und Rohstoffe. Wie immer.
Eigenartig ist es schon, dass Berlusconi in seiner ....
... 'unvergleichlichen' südländischen Art sich mit Gadaffi unterhält und eine Art entspannte Atmosphäre entsteht, die den Despoten glauben lässt, er habe einen Freund gewonnen ...

Dumm scheint mir nur, dass Berlusconi nicht weit vom Despoten entfernt seinen politischen Standort zu haben scheint ....! Die Zwei scheinen sich zu mögen -

Etwas Anderes ist es, dass Italien, Berluscon zur EU gehört und dort Gewichtiges zu sagen hat! Nicht gerade ein gutes Omen für die EU - Ich vermisse hier eigentlich die Zurechtweisungen und verbalen Wortschöpfungen von Steinbrück, Steinmeier, Merkel ...
Diese Art Politik kann doch nicht im Sinn der deutschen Regierung sein! Oder etwa doch ....?
guten Freunden
gibt man ein Küsschen, heisst es in einem Werbespot.

Despoten unter sich - gleich und gleich gesellt sich eben gern ...
Mama, i turchi
Berlusconi und Gaddafi, schöne Freunde!
.
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