Gaddafi ordnet Embargo gegen Schweiz an

publiziert: Mittwoch, 3. Mrz 2010 / 19:26 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 4. Mrz 2010 / 10:19 Uhr

Tripolis - Libyen verhängt ein totales Wirtschaftsembargo gegen die Schweiz. Der nordafrikanische Staat begründet den Schritt mit der diplomatischen Krise zwischen den beiden Staaten. Das sagte der Sprecher der libyschen Regierung, Mohamed Baayou, der Nachrichtenagentur AFP.

Gaddafi will die Erdöllieferungen an die Schweiz stoppen. (Archivbild)
Gaddafi will die Erdöllieferungen an die Schweiz stoppen. (Archivbild)
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Libyen werde ausserdem Medikamente, medizinische Geräte und Industriegeräte, die das Land bisher aus der Schweiz bezogen habe, aus anderen Ländern importieren, hielt Baayou weiter fest.

Aufgrund der diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern hatte Libyen bereits im Oktober 2008 angekündigt, seine Staatsgelder aus der Schweiz abzuziehen. Über fünf Milliarden Franken lagen zu dem Zeitpunkt auf Schweizer Banken.

Zudem wollte Staatschef Muammar Gaddafi die Erdöllieferungen an die Schweiz stoppen. Allerdings widerrief der libysche Machthaber die Massnahmen wenige Tage später.

Die Ankündigung von Sanktionen dämpft die Hoffnung, die Krise zwischen Libyen und der Schweiz könnte bald ausgestanden sein. Genährt hatte die Hoffnung der libysche Aussenminister Moussa Koussa, der zuvor noch von «einer Lösung in Sichtweite» sprach. Die Parteien seien nah an der Überwindung der Krise, sagte Koussa nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Schweiz hat die Verpflichtungen noch nicht erfüllt

Koussa äusserte sich am Rande einer Versammlung des Allgemeinen Volkskongresses in der libyschen Hafenstadt Sirt. Der Schweiz warf er vor, sie habe die Verpflichtungen noch nicht erfüllt, die sie 2009 mit dem bilateralen Abkommen zur Überwindung der Krise eingegangen sei.

Noch immer fehle es an einem internationalen Schiedsgericht, das die Vorkommnisse rund um die Festnahme von Hannibal Gaddafi in Genf und die Publikation von Polizeifotos in der Presse untersuche, betonte Koussa.

Libyen sei bereit, jedes Resultat eines solchen Schiedsgerichts zu akzeptieren, sagte der Aussenminister vor Journalisten. Zugleich bekräftigte er, dass die Festnahme des Gaddafi-Sohns aus Sicht von Tripolis ein «dramatischer und illegaler Akt» gewesen sei.

(zel/sda)

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Kein Licht
Gestern standen wir kurz vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.

Der eine Sohn besuchte Göldi im Gefängnis und war versöhnlich. Dann sagt der Aussenminister eine Lösung zeichnet sich ab. Dann sagt der andere Sohn in einem Interview der Streit zwischen der Schweiz und Libyen wäre sinnlos. Und am Abend verhängt dann Papa ein Embargo gegen die Schweiz nachdem er über seinen Partyservice eine kleine Demo bestellt hatte.

Hu? Alles klar? Vielleicht ist jemand zu Hause, aber es brennt kein Licht. Diese PR- und Presseabteilung ist ja noch schlimmer als die in Bern.

Die Gegensätze der Söhne und die Diskussionen im Land zeigen auf, dass eine Nachfolge im Land immer mehr zum Thema wird.
'So gar, gar keine Freunde zu haben, das muss schlimm sein.'
Ich glaube, liebe 'Heidi', dass dies "Keine Freunde zu haben ..." dieses Scheusal ausmacht ! Er kennt ja auch absolut keine Hemmungen und Gnade gegenüber Leuten, die ER als seine Widersacher oder sogar Feinde zu erkennen meint! Es würde mich nicht wundern, wenn er sich in der Schweiz wegen Schizophrenie hatte ärztlich behandeln lassen ...! Es trifft ihn wohl schwerer, dass er, der grosse Held ... grins ... NICHT MEHR in die Schweiz kommen kann, da nun "Persona non grata"!
Seine Macht beruht auf Macht, die er rücksichtslos ausübt - die Angst der anderen ihm gegenüber begründet seine Macht - aber Feinde hat er bestimmt. Sogar tödliche, denke ich. Irgendwann überzieht er den Bogen, dann aber gute Nacht Ghadaffi ...!
ich habe mir vorgenommen,
über d e n jetzt eine Zeitlang nichts zu schreiben, aber ...

er nervt!

Hoffentlich fühlt er sich wenigstens selber wohl dabei.

Wir haben auch den Film gesehen, wie Göldi in Handschellen abgeholt wurde.

Und das Embargo: Wir kriegen doch trotzdem Öl. Folgen Sie einfach dem Link, den BigBrother zum Thema "Tausende demonstrieren..." eingefügt hat.

Und jetzt mein wirklich letzter Eintrag zu diesem Mann:

Der ist erledigt. Seinem Boykottaufruf ist nemand gefolgt, seinem Jihad Wahn auch nicht und die Demo - einfach lächerlich. Würde mich nicht überraschen, wenn ich morgen lesen müsste, er sei ermordet worden. So gar, gar keine Freunde zu haben, das muss schlimm sein.
.
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