Gaudio fordert Federer im Masters-Halbfinal

Gonzalez, nach dem Forfait von Andre Agassi als zweiter Ersatzspieler und zuerst widerwillig ins Tableau nachgerückt, wird sich noch länger über die vergebenen Chancen und das daraus folgende 6:1, 5:7, 5:7 ärgern. Im zweiten Satz besass der Chilene bei 5:4 drei Matchbälle, und anschliessend hätte er sich mit einem leichten Smash einen vierten Siegpunkt erarbeiten können. Diesen Ball verschlug er aber meterweit.

Im dritten Satz holte der zwar spektakulär, aber oft etwas «kamikazemässig» aufspielende Chilene einen Breakrückstand auf, schenkte Gaudio aber mit einem weiteren, um Meter verschlagenen «Smash-Penalty» den vorentscheidenden Breakball. Nach 2:09 Stunden segelte dann eine Vorhand von Gonzalez weit ins Aus und brachte Gaudio die Halbfinal-Qualifikation.

Gegen den French-Open-Sieger des Vorjahres, der in diesem Jahr fünf seiner acht Einzel-Titel errungen hat, führt Federer im direkten Vergleich 4:0. Die letzte Partie gegen den Sandspezialisten entschied der Schweizer 2004 in der Vorrunde des Masters in Houston 6:1, 7:6 für sich.

Federer mit Respekt

Während sich die Spieler der Gruppe Gold auf dem Court abmühten (Nikolai Dawydenko beendete sein Pensum nach dem 6:3, 6:2 gegen Mariano Puerta ungeschlagen), genossen Federer und David Nalbandian einen spielfreien Tag. Der Argentinier, der auf Dawydenko trifft, machte einen Ausflug ins «Grand Hyatt», das gemäss Eigenwerbung höchstgelegene Hotel der Welt, dessen Lobby im 54. Stock gelegen ist (!) und dessen Zimmer vom 55. bis in den 87. Stock gehen.

Federer war es ziemlich egal, auf wen er im Halbfinal treffen würde: «Beide können auf diesem Boden gut spielen. Mit Gaudio habe ich hier trainiert, er ist sicher der etwas konstantere Spieler. Aber für mich ist im Moment ohnehin nichts einfach.»

(bert/Si)