Gaza-Widerstandszentren geleert

In den übrigen Gemeinden sei kein heftiger Widerstand zu erwarten, sagte der israelische Polizeichef Mosche Karadi der Zeitung "Jerusalem Post". Insgesamt seien 16 der 21 jüdischen Siedlungen geräumt.

58 Menschen verletzt

Wie die Zeitung "Haaretz" schrieb, wurden bei der Operation etwa 58 Menschen verletzt, rund 225 Demonstranten seien festgenommen worden. Sie sollen in der Nacht verhört werden.

Der zuständige Armeebefehlshaber Dan Harel verurteilte die Gewalt der Demonstranten, die sich dem Abzug aus dem Gazastreifen entgegenstellen.

«Was wir gesehen haben, hat alle Grenzen überschritten», sagte der General. «Jeder, der auf dem Dach war, wird festgenommen und ins Gefängnis gesteckt.»

Sturm auf Synagogen

Israelische Sicherheitskräfte haben nach heftigen Zusammenstössen mit radikalen Siedlern mehrere Hochburgen des Widerstandes gegen den Gaza-Abzug geräumt.

Polizisten und Soldaten stürmten Synagogen in den jüdischen Siedlungen Kfar Darom und Newe Dekalim, wo sich Tausende Gegner des Abzugs verschanzt hatten.

In den Siedlungen stiessen die Räumungstruppen auf teilweise verzweifelte Gegenwehr. In Kfar Jam drohte ein jüdischer Extremist, der sich mit anderen Demonstranten auf einem Dach verschanzt hatte, das Feuer auf die Sicherheitskräfte zu eröffnen, gab dann aber auf.

Räumung angeschlossen

Die Sicherheitskräfte gingen davon aus, dass die Räumung der Siedlungen in der kommenden Woche abgeschlossen werden kann. Die Zerstörung der ersten Siedlerhäuser soll nach Radioangaben am Sonntag in der geräumten Siedlung Kerem Azmona beginnen.

Israels Premier Ariel Scharon will die Gebiete erst nach einer vollständigen Räumung an die Palästinenser übergeben. "Bis zum kompletten Abzug des letzten Soldaten und des letzten Ausrüstungsstücks werden die Palästinenser die evakuierten Gebiete in keiner Weise betreten", sagte er.

Nach früheren Angaben könnte der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen noch etwa vier Wochen dauern.

(bsk/sda)