Gedenkengottesdienst für Tschernobyl-Opfer

publiziert: Montag, 26. Apr 2004 / 07:32 Uhr

Kiew - Mit einem nächtlichen Gottesdienst ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 18 Jahren gedacht worden. Rund 100 Menschen versammelten sich in der Nacht zum Montag am Denkmal für die Opfer der Katastrophe.

Das Reaktor-Unglück ereignete sich am 26. April 1986.
Das Reaktor-Unglück ereignete sich am 26. April 1986.
Dort legten sie Blumen nieder und entzündeten Kerzen. Auch in Russland und Weissrussland sind Gedenkveranstaltungen angesetzt. Am 26. April 1986 um 01.20 Uhr Ortszeit hatten zwei Explosionen den vierten Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl zerstört und die schwerste Katastrophe in zivilen Nutzung der Atomkraft ausgelöst.

Mehr als zehn Tage lang brannte der Reaktorkern, wobei radioaktive Energie mit einer Intensität von etwa 200 Hiroshima-Bomben frei gesetzt wurde. Weite Teile der Ukraine, Weissrusslands und Russlands wurden radioaktiv verseucht. Radioaktives Material ging in der Folgezeit über weiten Teilen Europas nieder.

15 000 bis 30 000 Opfer

Offiziellen Angaben zufolge starben 31 Menschen durch die Reaktorkatastrophe. Nach inoffiziellen Schätzungen starbem dagegen allein in der Ukraine 15 000 bis 30 000 Menschen an den Folgen des Unglücks.

Rund 600 000 Feuerwehrleute, Soldaten und Zivilisten mussten in den Monaten nach dem Unglück ohne hinreichenden Strahlenschutz in der Gefahrenzone arbeiten. Mehr als 130 000 Menschen wurden nach dem Unglück umgesiedelt. Der letzte Reaktorblock in Tschernobyl wurde erst im Dezember 2000 stillgelegt.

(rp/sda)

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