Gefängnisstrafe wegen Mordes an Kameruner

Die zwei 27 und 23 Jahre alten Männer hatten die Tat bestritten. In einem Indizienprozess erachtete es das Gericht aber als erhärtet, dass sie für den Tod des Kameruners verantwortlich sind. Die Leiche des Mannes war am 11. März 2006 in einer Waldböschung bei Duggingen im Laufental gefunden worden.

Hintergrund der Tat waren «wash-wash»-Geschäfte. Dabei wird den Opfern Geld abgenommen, indem ihnen vorgegaukelt wird, Banknoten könnten mit Chemikalien vervielfältigt werden. Die Anklage ging davon aus, dass die Beschuldigten so grössere Beträge verloren hatten und sie durch die Entführung des Kameruners wieder erlangen wollten.

Der Staatsanwalt stützte sich dabei insbesondere auf eine Zeugin, die bei solchen Geschäften zugegen gewesen war und mit dem jüngeren Angeklagten ein Verhältnis hatte. Die Verteidiger bestritten jedoch die Glaubwürdigkeit der Frau, weil sie in der Voruntersuchung zuerst gelogen hatte und so offenbar sich selbst zu entlasten suchte.

Plausibilitätslücken

Derweil wiesen die Aussagen der Angeklagten grosse Plausibilitätslücken auf. Im Dunkeln blieb, wie genau der Kameruner zu Tode gekommen war; gemäss gerichtsmedizinischem Befund wurde ihm Gewalt angetan und er wurde geknebelt.

Somit hätten ihn die Angeklagten in die Gefahr gebracht, die zu seinem Tod führte. Das Gericht verurteilte die zwei Männer daher wegen Entführung und fahrlässiger Tötung.

Der Staatsanwalt hatte Freiheitsstrafen von 9 und 10 Jahren wegen Entführung und vorsätzlicher Tötung gefordert; die Verteidiger hatten Freispruch mangels Beweis verlangt. Offen blieb, ob das Urteil weitergezogen wird.

(smw/sda)