Gefressen von der Krise
Die Abstraktion ist ein machtvolles Mittel: Wenn über die Folgen der EU-Krisen-Sparpolitik gesprochen wird, fliegen massenweise Prozentzahlen, Milliardenbeträge und Wachstumsraten im positiven und negativen Bereich durch die Artikel. Die Gegnerschaft zur Politik wird abwechslungsweise als wütender Mob oder kraftvolle Volksbewegung gezeigt. Nur jemand kommt fast nie vor: Der einzelne Mensch und sein Schicksal.
Doch kaum einer der Leser hier dürfte sich selbst als Hintergrundrauschen wahrnehmen. Wir sind alles Individuen, Menschen, mit einer eigenen, distinktiven Wahrnehmung, speziellen Ansichten und einer Biographie die zusammen mit unserer genetischen Basis uns zu dem Gemacht hat, was wir sind. Rauscherzeuger sind wir nicht... zumindest nicht von unserer persönlichen Warte aus.
Doch genau so sollen wir, sollen die Griechen, die Italiener, die Deutschen, die Portugiesen wahrgenommen werden. Wenn «die Griechen» ihre Gürtel eben etwas enger schnallen sollen, wenn «den Spaniern» ein paar Tausend Hypotheken gekündigt werden, dann ist das eben nur ein zusätzliches Zischen im bereits vorhandenen Rauschkonzert.
Doch wer genauer hin hört wird feststellen, dass dieses «Rauschen», genau so wie das Gemurmel in einer Messehalle oder Aula, aus sehr vielen einzelnen Dia- und Monologen besteht - auch solchen der puren Verzweiflung.
Da gibt es Rufe der Not darunter, selbst Todesschreie werden immer häufiger ausgestossen. Die genauen Zahlen sind zwar schwer zu ermitteln, denn nicht alle Selbstmorde sind so spektakulär wie der jenes Griechen, der sich im April vor dem Athener Parlament mit den Worten «ich habe Schulden, ich halte das nicht mehr aus», erschoss. Oder jener des Angestellten einer Krisenbank, der in der Pause zur Akropolis rauf ging und sich von dort in den Tod stürzte. Manche fahren einfach ins Meer hinaus und kommen nie mehr zurück und bei anderen drückt der Hausarzt die Augen beim Ausfüllen des Totenscheines zu, um der Familie des Selbstmörders die Scham zu ersparen und dem Toten ein christliches Begräbnis im streng orthodoxen Griechenland zu ermöglichen.
Da es offizielle Statistiken nur aus den Jahren vor der Krise gibt, lässt sich der Wirtschaftskrise auch noch kein exakter Blutzoll anheften... doch er wird nicht klein sein, viele alte Menschen, denen die Rente unter das Existenzminimum hinunter weg gekürzt wurde, kommen nicht damit zurecht, betteln oder gar im Abfall nach Essen suchen zu müssen, um nicht ohne Mahlzeit durch den Tag gehen zu müssen.
Auch wirtschaftlicher Ruin von Kleinunternehmern, die keine Kredite mehr für ihr Geschäft bekommen, weil die Banken zu beschäftigt damit sind, mit dem billigen Rettungsfondsgeld Staatsanleihen zu kaufen und so ohne Risiko Geld zu verdienen, statt ihrem Job nachzugehen, suchen nicht selten den letzten aller Auswege - so brachten sich laut New York Times alleine in Venetien in den letzten 3 Jahren 30 Kleinunternehmer um.
Die Schätzungen gehen von einem Anstieg der Selbstmordrate von 40% (Griechenland) bis 52% (Italien) seit Anfang der Krise aus. Alleine in Griechenland brachten sich in den letzten 2 Jahren 2000 Männer und Frauen, Rentner und Kleingewerbler, Mütter und Grossväter, Schwestern und Onkel um - Menschen eben. Menschen die von der Krise gefressen worden sind. Wie viel es wohl in ganz Europa sind? 5000? 10'000?
Doch das sind nicht alle Todesopfer. Die Einschnitte im Gesundheits- und Sozialwesen sind nicht einfach schmerzhaft. Sie führen zu Ärztemangel, zu spät oder gar nicht vorgenommenen Behandlungen, fehlendem Geld für Medikamente und am Schluss - hier weiss man es noch viel weniger als bei den Selbstmorden - zu Todesfällen in einer nicht geringen Zahl, die aber sicher nicht mit «fehlende Medizinische Versorgung» in den Statistiken auftauchen wird.
Das Sparen bei den Ärmsten, die Rücksichtslosigkeit von Banken und Politikern, die Gnadenlosigkeit mit der Sozialprogramme gekappt werden, während die Banken trotz billigem Geld ihrer Aufgabe, Firmen zu finanzieren nicht nach kommen, die Hoffnungslosigkeit die den Schwächsten so täglich vermittelt wird, treibt in den Tod, bringt um, lässt Trauer, Verzweiflung und Wut zurück.
Politiker und Banker müssten mal zum Leichenwaschen der Selbstmordopfer ihrer Beschlüsse verpflichtet werden. Sie müssten versuchen, den von Schusswunden, Ertrinkungsfolgen, Sturzverletzungen und Strangulation entstellten Körpern etwas Würde zurück zu geben... jene, die sie diesen Menschen während des Lebens versagt oder gar weg genommen haben. Vielleicht würde sich dann an der Politik was ändern. Und wenn nicht, wüsste man endgültig, was für Menschen an der Macht sitzen.
(Patrik Etschmayer/news.ch)
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