Geiseldrama in Irak spitzt sich zu

publiziert: Sonntag, 11. Apr 2004 / 18:59 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 11. Apr 2004 / 22:09 Uhr

Falludscha - In Irak herrscht weiter Unklarheit über das Schicksal der zwei deutschen Sicherheitsbeamten und der drei japanischen Geiseln. Nachdem zuerst die Freilassung der Geiseln angekündigt wurde, gibt es jetzt ein neues Ultimatum.

Der Protest gegen die Truppenpräsenz wird in Japan lauter.
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Wenn Japan nicht innerhalb von 24 Stunden seine Truppen aus Irak abziehe, solle eine erste Geisel getötet werden, sagte Mescher el Delaimi von der "Liga für die Verteidigung der Rechte der Iraker".

Weitere zwölf Stunden später sollten die beiden weiteren Geiseln getötet werden, sagte El Delaimi dem katarischen Fernsehsender El Dschasira. Er bezog sich auf eine Stellungnahme des "irakischen Widerstands". Sich selbst bezeichnete er als Vermittler.

Bei den Entführten handelt es sich um einen 18-jährigen freiwilligen Hilfsarbeiter und seine 34-jährige Kollegin sowie einen 32-jährigen Fotografen.

Schicksal unklar

Unklar ist auch das Schicksal der beiden seit Tagen vermissten deutschen Sicherheitsbeamten. Bei der derzeitigen Erkenntnislage sei "mit hoher Wahrscheinlichkeit" von ihrem Tod auszugehen, sagte eine Sprecherin des deutschen Aussenministeriums.

In Falludscha gilt seit 8.00 Uhr MESZ eine 12-stündige Waffenruhe, die der irakische Regierungsrat nach eigenen Angaben mit Rebellen in der umkämpften Stadt ausgehandelt hatte. Der Waffenstillstand habe Bestand, erklärte der US-Zivilverwalter Paul Bremer am späten Nachmittag.

Heckenschützen noch aktiv

Trotzdem wurden aber zwei US-Soldaten von einem Heckenschützen angeschossen, wie ein Sprecher der US-Armee in Falludscha mitteilte. Zudem sei ein Iraker bei einem Strassenkampf getötet worden.

Westlich von Bagdad schossen Aufständische einen US-Militärhelikopter ab. Die zweiköpfige Crew sei dabei getötet worden, sagte US-Armeesprecher Mark Kimmitt.

Ohne Zwischenfälle verlief dagegen der hohe Feiertag in der Stadt Kerbela. Dort hatten sich zehntausende Schiiten aus ganz Irak sowie aus Iran, Afghanistan und Pakistan zum Arbain-Fest zu Ehren des heiligen Imam Hussein, dem Enkel des Propheten Mohammed, eingefunden.

(bsk/sda)

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