Geiselnehmer von Beslan vor Gericht

publiziert: Dienstag, 17. Mai 2005 / 17:00 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 17. Mai 2005 / 18:41 Uhr

Moskau - In Nordossetien hat der Prozess gegen den einzigen Überlebenden der Geiselnehmer von Beslan begonnen. Dem 24-jährigen Tschetschenen werden unter anderem Terrorismus, Mord und Geiselnahme vorgeworfen.

Das Trauma von Beslan: Soldaten bringen befreite Kinder in Sicherheit.
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Der Angeklagte bestreitet, Geiseln getötet zu haben. Bei dem Drama in einer Grundschule waren Anfang September 2004 mindestens 330 Menschen getötet worden, mehr als die Hälfte von ihnen Kinder.

Rund 40 Zuschauer wohnten der ersten Anhörung in einem kleinen Gerichtssaal in der Hauptstadt Wladikawkas bei, die meisten von ihnen Verwandte von Opfern. Vor dem Gerichtsgebäude standen weitere Angehörige.

"Wir wollen ihn (den Angeklagten) anschauen und seinen Ausdruck in den Augen sehen, wenn er uns ansieht", sagte Sareta Kargijewa, die bei dem Geiseldrama eine Schwiegertochter und einen Enkel verlor und einen Platz im Gerichtssaal fand.

Einziger Überlebender

Der Angeklagte, ein Vater von zwei Kindern, war nach offizieller Darstellung das einzige Mitglied des 32-köpfigen Geiselkommandos, das bei der Erstürmung der Schule durch russische Sicherheitskräfte nicht getötet wurde. Er war festgenommen worden, als eine wütende Menge ihn nach dem Ende der Geiselnahme lynchen wollte.

Während der Feier zum 1. Schultag in einer Grundschule in Beslan hatten pro-tschetschenische Islamisten am 1. September 2004 mehr als 1100 Kinder und Erwachsene in ihre Gewalt gebracht. Die Geiselnehmer forderten Russland zur Beendigung des Konflikts in der Kaukasusrepublik Tschetschenien auf.

Bei der chaotischen Erstürmung der Schule durch russische Sicherheitskräfte am 3. September wurden hunderte Menschen getötet. Zu der Geiselnahme bekannte sich der tschetschenische Rebellenführer Schamil Bassajew.

Viele Menschen in Beslan bezweifeln allerdings, dass der Prozess die ganze Wahrheit hervorbringen wird.

Der Prozess dürfte sich über mehrere Monate hinziehen, da die Staatsanwaltschaft mehrere hundert Zeugen laden will.

(bert/sda)

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