Genesis zieht erste Bilanz

Bei über der Hälfte der Überprüften wurde gemäss BAP verbotenes pornografisches Material gefunden. Sechs Personen werden der sexuellen Handlungen mit Kindern verdächtigt.

Zwar soll laut BAP die Phase der Überprüfungen bis Ende Jahr weitgehend abgeschlossen sein. Die strafrechtliche Auswertung des sichergestellten Materials werde dagegen noch längere Zeit in Anspruch nehmen und voraussichtlich im Sommer 2003 abgeschlossen sein.

Die Sichtung des Materials erweise sich als komplex und aufwändig. Teilweise seien Daten gelöscht worden, was die Beweissicherung zusätzlich erschwere. Gegen wieviele Personen schliesslich ein formelles Strafverfahren geführt werde, lasse sich noch nicht abschätzen.

Der grösste Effizienzverlust bei der Ermittlung sei entstanden, weil die Kreditkarteninhaber nicht zentral vorab hätten erhoben werden können. Die Kunden hätten nicht im Voraus identifiziert und die kantonalen Zuständigkeiten nicht definitiv geklärt werden können.

Diese und andere Schwierigkeiten sollen nun vertieft analysiert werden. Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement hat das BAP beauftragt, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Bund und Kantonen einzusetzen. Diese soll zeigen, wo bei der Bekämpfung der Pädokriminalität organisatorischer oder rechtlicher Handlungsbedarf besteht.

Die Operation Genesis war Mitte September angelaufenen. Ermittelt wurde bei Schweizer Kunden der US-Firma Landslide, die auf dem Internet Kinderpornografie angeboten hatte und von den US-Strafbehörden infiltriert worden war.

(bert/sda)