Genf erhielt den Zuschlag, bestätigte der Schweizer Botschafter
Louis einen Artikel in der Zeitung «Le Temps». Der Sitz des Fonds
wird ausserhalb der WHO-Büros sein, um die Unabhängigkeit zu
gewährleisten. Die Schweiz stellte für die Einrichtung 600'000
Dollar zur Verfügung, wie Louis bestätigte. Das Sekretariat des
Fonds soll 30 bis 40 Personen umfassen. Paris und Brüssel wurden
an einer Vorbereitungssitzung in der belgischen Hauptstadt am
vergangenen Wochenende abgelehnt.
Die Schweiz hatte die Kandidatur der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) unterstützt, und Frankreich jene der Weltbank. Die Garantien
der WHO und der Schweiz für die Unabhängigkeit des Fonds wirkten
sich zugunsten von Genf aus. Einige Länder befürchteten, dass der
Fonds in Paris von der Weltbank kontrolliert würde.
Bisher wurden insgesamt 1,6 Milliarden Dollar für den Fonds
zugesagt, mit dem neben HIV/Aids auch Tuberkulose und Malaria
bekämpft werden soll. An Aids starben dieses Jahr weltweit drei
Millionen Menschen, davon 2,3 Millionen in Afrika. Fünf Millionen
Menschen wurden 2001 mit dem HI-Virus infiziert, davon 3,4
Millionen in Afrika.
(sk/sda)