Gentech-Parteiparolen überzeugten nicht

publiziert: Freitag, 20. Jan 2006 / 10:24 Uhr

Bern - Bei der Abstimmung am 27. November über die Gentech-Initiative und das Arbeitsgesetz haben die Parteien ihre Anhänger nur teilweise von ihren Parolen überzeugen können.

Bei der Arbeitsgesetzrevision waren Werte wie Religiosität gewichtig.
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Werthaltungen spielten bei beiden Vorlagen eine wichtige Rolle. Zu diesen Schlüssen kommt die Vox-Analyse. Das Forschungsinstitut gfs.bern befragte in den beiden Wochen nach dem Urnengang 1017 Personen. Die Gentechfrei-Initiative war mit knapp 57 Prozent angenommen worden, die Revision des Arbeitsgesetzes, die den Sonntagsverkauf in Bahnhöfen und Flughäfen weiterhin ermöglicht, mit 50,6 Prozent.

Die Initiative für ein Gentech-Moratorium hatte vor allem von links Unterstützung erhalten. Wer hingegen eine möglichst freie Marktwirtschaft bevorzugt, lehnte sie ab.

SVP- und CVP-Anhänger scheren aus

Die Gefolgschaft von SP und der FDP hielt sich mehrheitlich an die Parolen ihrer Parteien. Bei der SVP und der CVP stimmte rund jeder zweite Sympathisant anders als die Partei empfohlen hatte.

Personen im Rentenalter lehnten die Initiative mehrheitlich ab - offenbar aus Sorge vor negativen Auswirkungen auf die Forschung. Romands stimmten der Initiative überdurchschnittlich oft zu. Keine besonderen Unterschiede gab es zwischen Frauen und Männern.

Für drei von vier Ja-Stimmenden war die Ablehnung der Gentechnologie der Hauptgrund für den Entscheid. Für einen Drittel standen Nützlichkeitserwägungen im Vordergrund.

Faktor Religiosität

Beim Entscheid über die Arbeitsgesetzrevision, gegen die die Gewerkschaften das Referendum ergriffen hatten, standen Werte wie Religiosität, die Einstellung zum Wirtschaftssystem und zur Modernisierung der Schweiz im Vordergrund.

Von den praktizierenden Christen lehnten vier von fünf die Vorlage ab. Wer das Wirtschaftssystem vorbehaltlos unterstützt, stimmte mit 62 Prozent zu.

78 Prozent der FDP-Sympathisanten legten ein Ja in die Urne. Bei der SP und der SVP war die Anhängerschaft gespalten, und bei der CVP stimmten zwei von drei gegen die Parteiparole.

(ht/sda)

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