Georgiens Opposition vertreibt Schewardnadse aus Parlament

publiziert: Samstag, 22. Nov 2003 / 23:22 Uhr

Tiflis - In Georgiens Hauptstadt Tiflis hat die Opposition faktisch die Macht an sich gerissen. Nach der Erstürmung des Parlaments floh Präsident Eduard Schewardnadse.

Die Opposition hat das Sagen im Parlament und die Zukunft von Präsident Eduart Schwewardnadse ist ungewiss.
Die Opposition hat das Sagen im Parlament und die Zukunft von Präsident Eduart Schwewardnadse ist ungewiss.
Tausende von Demonstranten waren dem Aufruf der Opposition gefolgt, die eine samtene Revolution zum Sturz Schewardnadses angekündigt hatte. Gegen Mittag zog die Menge in Richtung Parlamentsgebäude, wo Schewardnadse die erste Sitzung der neu gewählten Volksvertretung eröffnen wollte.

Angeführt von den Oppositionsführern Michail Saakaschwili und der bisherigen Parlamentspräsidentin Nino Burdschnadse durchbrachen die Demonstranten die Türen des Gebäudes und drangen ins Parlament.

Dann kam es zu dramatischen Szenen. Oppositionsführer Saakaschwili lief während Schewardnadses Eröffnungsrede auf den Präsidenten zu und rief: Treten Sie zurück!.

Ein Handgemenge entstand. Schliesslich wurde Schewardnadse von seinen bewaffneten Leibwächtern aus dem Parlamentsgebäude in Sicherheit gebracht.

Vor Journalisten gab Oppositionsführer Saakaschwili im Parlament die Ernennung von Nino Burdschnadse zur Übergangspräsidentin bekannt. Sie werde so lange amtieren, bis ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt seien, sagte Saakaschwili. Später sagte er gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN, Schewardnadse könne zunächst im Amt bleiben, wenn er eine rasche Präsidentenwahl ausrufe.

Vor dem Parlamentsgebäude feierten rund 25 000 Demonstranten. Etwa 3000 Demonstranten nahmen am Abend den Amtssitz des Präsidenten ein. Vor dem Innenministerium bezogen erste bewaffnete Armeeangehörige Stellung.

Schewardnadse wandte sich am Abend via Fernsehen ans Volk. Er sprach vom Versuch eines Staatsstreiches und gab gleichzeitig die Verhängung des Ausnahmezustandes bekannt.

Die Gemeinschaft unabhängiger Staaten GUS als Nachfolgeorganisation der Sowjetunion bot Vermittlung an, Europarat und OSZE rief zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes auf.

Die Opposition des Landes demonstriert seit drei Wochen fast täglich gegen Schewardnadse, dem sie Betrug bei der Parlamentswahl, Vetternwirtschaft und Untätigkeit angesichts der Korruption vorwirft. Auch international wurde die Wahl beanstandet.

(tr/sda)

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