Entschuldigung, aber kein Rücktritt

Geri Müller: «... dunkle Seite zum Vorschein gekommen»

publiziert: Dienstag, 19. Aug 2014 / 10:40 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 19. Aug 2014 / 14:54 Uhr
Geri Müller legt seine Sicht der Dinge dar.
Geri Müller legt seine Sicht der Dinge dar.

Bern - Der wegen einer Nackt-Selfie-Affäre in die Schlagzeilen geratene Aargauer Grünen-Politiker Geri Müller hat am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich seine Sicht der Dinge erklärt. Er entschuldigte sich in aller Form bei seinem Umfeld. Er tritt aber nicht zurück.

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Müller legte vor rund 50 Medienleuten detailliert dar, wie es zu dieser anfänglich virtuellen Beziehung mit einer 33-jährigen Frau kam. Anfangen habe alles als Buchprojekt über erotische Fantasien, welche diese Frau schreiben wollte. Es habe sich nie um eine körperliche Liebesbeziehung gehandelt, sagte Müller.

Dann habe die Sache immer skurrilere Züge angenommen. Teilweise habe ihm die Frau bis zu 30 SMS pro Tag geschickt. Deshalb habe er die Sache abbrechen wollen. Dies habe die Frau als Abbruch einer Liebesbeziehung verstanden mit der Veröffentlichung des Chats gedroht. Er habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet und später im Kanton Bern eine Strafanzeige wegen Nötigung eingereicht.

Nur noch geschämt

Er habe sich nur noch geschämt, als er von der Geschichte in der "Schweiz am Sonntag" erfahren habe, sagte Müller - "geschämt vor mir, vor meiner Partnerin, meiner Stadt, die ich über alles liebe, vor der ganzen Welt und auch vor Ihnen".

Mülller bezeichnete sich als einfacher Landjunge, der es sehr weit gebracht hat. Er habe in seinem Leben überdurchschnittlich viele gute Sachen geleistet, aber auch eine falsche.

Der fragwürdige Chat mit der 33-jährigen Frau tue ihm leid - vor allem gegenüber seinen Mitarbeiterinnen. Mit ihnen werde er versuchen, das Gespräch zu suchen, meinte der Grünen-Nationalrat und Stadtammann von Baden AG.

Seine Arbeitszeit liege im Bereich zwischen 5 Uhr morgens und 2 Uhr nachts. In dieser Zeit tätige er manchmal auch private Dinge. Deshalb könne nicht gesagt werden, dass er die Fotos während der Arbeitszeit verschickt habe.

"Meine dunkle Seite zum Vorschein gekommen"

Er wolle nicht sagen, die Frau sei Schuld und er das Opfer: "Ich habe Sachen gemacht, die ich von mir nicht kenne, die ich als meine Schwäche bezeichne und tief bereue." Es tue ihm ausserordentlich leid, dass er durch sein persönliches Verhalten Menschen enttäuscht und verletzt habe.

Hier sei eine dunkle Seite an ihm zum Vorschein gekommen. Und obwohl sie nur einen kleinen Teil von ihm ausmache, stehe seine dunkle Seite jetzt im Licht der Weltöffentlichkeit.

(bert/sda)

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