Gericht spricht UNICEF 700-Mill.-Franken-Kunstsammlung zu

publiziert: Sonntag, 5. Jan 2003 / 17:13 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 5. Jan 2003 / 23:21 Uhr

Konstanz - Das Kinderhilfswerk UNICEF darf über die wertvolle Kunstsammlung des Sammlers Gustav Rau verfügen. Dies hat das Landgericht Konstanz entschieden.

Kunstsammler Dr. Gustav Rau (rechts) und Joachim Fuchsberger bei der Schenkung an das Kinderhilfswerk Unicef.
Kunstsammler Dr. Gustav Rau (rechts) und Joachim Fuchsberger bei der Schenkung an das Kinderhilfswerk Unicef.
Für das Gericht war Rau geschäftsfähig, als er 1999 sein letztes Testament unterschrieb. Darin begünstigt er UNICEF als Alleinerben, wie UNICEF-Vorstand Dietrich Garlichs einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Focus bestätigte.

Garlichs wies darauf hin, dass die Gegenseite - jene Schweizer Anwälte, von denen sich Rau 1997 getrennt hatte - innerhalb eines Monats Revision einlegen könne. Bis die Entscheidung endgültig rechtskräftig sei, werde UNICEF keinerlei Kunstwerke der Sammlung veräussern.

Die Genfer Anwältin Teresa Giovannini kündigte bereits Widerstand an. Wir werden entweder gegen die Entscheidung des Gerichts vorgehen oder das Testament Raus anfechten, sagte Giovannini am Sonntag.

Sie bekräftigte ihre Ansicht, dass die Schenkung an UNICEF und das Testament von dem greisen Rau in nicht mehr geschäftsfähigem Zustand unterzeichnet worden sei. Das Testament wurde Ende Oktober 1999 unterschrieben, nur wenige Tage nachdem ein Gericht Herrn Rau für ´nicht zurechnungsfähig´ erklärt hat. Der Stuttgarter Arzt Gustav Rau war vor einem Jahr im Alter von fast 80 Jahren schwer krank gestorben.

Die Kunstsammlung hat einen Wert von umgerechnet 700 Millionen Franken. Der Streit um das Erbe zieht sich bereits seit Jahren hin.

Rau hatte seine Privatsammlung 1997 zunächst der Crelona-Stiftung in Liechtenstein und der mit ihr verbundenen Stiftung Rau für die Dritte Welt in der Schweiz versprochen. Später setzte er aber die UNICEF als Erben ein.

Nach dem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) vom 10. April 2002 umfassen Schenkung und Nachlass Raus insgesamt 743 Gemälde, Skulpturen und Kunstdrucke.

Dazu gehören Arbeiten von herausragenden Künstlern verschiedener Epochen der Kunstgeschichte - etwa von Fra Angelico, Lucas Cranach dem Älteren, Giambattista Tiepolo, Auguste Renoir, Claude Monet, Paul Cezanne, Auguste Macke und Max Liebermann.

UNICEF will nach einer endgültigen rechtskräftigen Entscheidung folgendermassen verfahren: Die Kernsammlung mit rund 150 besonders wertvollen Kunstwerken wird gemäss Raus Letztem Willen 25 Jahre ausgestellt.

Hierfür sei in Paris das Musée du Luxembourg vorgesehen, hiess es. Dazu solle vom französischen Staat ein Anbau an das Museum errichtet werden. Der französische Senat als Hausherr werde für die Kunstwerke Leihgebühren an UNICEF entrichten. Nach dem Vierteljahrhundert will UNICEF dann die Kunstwerke veräussern.

(fest/sda)

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