Kongo-Kinshasa

Gerichtshof bestätigt Freispruch für Ex-Rebellenführer

publiziert: Freitag, 27. Feb 2015 / 12:46 Uhr / aktualisiert: Freitag, 27. Feb 2015 / 15:11 Uhr
Die Einwände der Anklage wurden als unbegründet zurückgewiesen.
Die Einwände der Anklage wurden als unbegründet zurückgewiesen.

Den Haag - Der Internationale Strafgerichtshof hat den Freispruch für den mutmasslichen einstigen kongolesischen Rebellenführer Mathieu Ngudjolo Chui bestätigt. Die Schuld des 44-Jährigen an einem Massaker im ostkongolesischen Dorf Bogoro 2003 sei nicht zweifelsfrei erwiesen.

2 Meldungen im Zusammenhang
Mit einer knappen Mehrheit bestätigten die Richter am Freitag das Urteil aus erster Instanz vom Dezember 2012 und wiesen die Einwände der Anklage als unbegründet zurück.

Es war der erste Freispruch des Weltstrafgerichtes. Die Anklage hatte Ngudjolo Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Im Mittelpunkt des sieben Jahre dauernden Verfahrens stand das grausame Massaker in Bogoro 2003.

Mehr als 200 Bewohner, darunter viele Kinder, wurden niedergemetzelt, bei lebendigem Leibe verbrannt, Frauen vergewaltigt und Kinder zum Töten gezwungen. Wegen dieser Verbrechen hatte das Weltstrafgericht im Mai 2014 den ehemaligen Kriegsherren Germain Katanga zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.

Ngudjolo beteuerte seine Unschuld

Das Urteil der Berufungskammer im Fall Chui war denkbar knapp. Zwei der fünf Richter hielten die Einwände der Anklage für berechtigt, wonach in der ersten Instanz schwere Fehler gemacht worden seien. Hätte sich die Mehrheit der Richter dieser Ansicht angeschlossen, hätte der Prozess wiederholt werden müssen.

Ngudjolo sass deutlich angespannt auf der Anklagebank, im Revers seines dunklen Anzugs steckte ein grosses christliches Kreuz. Seit seiner Festnahme 2008 hatte er seine Unschuld beteuert. Er sei kein Chef einer Miliz gewesen, sondern Krankenpfleger. Der Kongolese hat in den Niederlanden politisches Asyl beantragt.

Für die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bestätigt der Freispruch den «schwachen Fall» der Ankläger. «Die Anklage muss in allen anhängigen Verfahren ihre Ermittlungen verbessern», forderte die Direktorin bei der Organisation, Geraldine Mattioli-Zeltner.

(jbo/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bei den Kämpfen in Ituri ging es vor allem um die Kontrolle über Gold- und Diamantenvorkommen in der Region. (Archivbild)
Den Haag - Zwei der am meisten gefürchteten Kriegsherren im Kongo müssen sich wegen blutiger Massaker, massenhaften Vergewaltigungen sowie Zwangsrekrutierungen von Kindern verantworten. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, dass Kunstwerke, die von dieser Technologie erstellt wurden, keinen ... mehr lesen
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 8°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten