Gerüchteküche um Gesundheit des Papstes Johannes Paul I.

publiziert: Mittwoch, 24. Sep 2003 / 11:17 Uhr

Rom - Vor einem Vierteljahrhundert starb Papst Johannes Paul I.. Sein Pontifikat ging als eines der kürzesten in die Kirchengeschichte ein, während der jetzige Papst Johannes Paul II. bereits länger im Amt ist als fast alle seine Vorgänger. Noch heute lauft die Gerüchteküche der Todesumstände von Johannes Paul I. heiss.

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Johannes Paul IIJohannes Paul II
Der 65-jährige Albino Luciani starb völlig überraschend in der Nacht vom 28. auf den 29. September 1978 - nur 33 Tage nach seiner Wahl zum Nachfolger von Papst Paul VI.

Nach offiziellen Angaben erlag er einem Herzinfarkt - doch bis heute halten sich Gerüchte, dass er keines natürlichen Todes starb.

Luciani war ganz anders als sein in der kirchlichen Diplomatie gross gewordener Vorgänger und auch ganz anders als sein reisefreudiger Nachfolger aus Polen.

Er war ein höchst bescheidener, streng gläubiger Mann, der in ärmlichen Verhältnissen nahe der norditalienischen Stadt Belluno aufgewachsen war. Immer hatte er ein Lächeln auf den Lippen, was ihm eher die Ausstrahlung eines Dorfpfarrers als die eines Kirchenfürsten verlieh.

Im Nu eroberte er so die Herzen der Römer. "Lächelnder Papst" wurde er genannt. Viele Tränen flossen, als das Radio die Nachricht von seinem überraschenden Tod verbreitete.

Abenteuerliche Theorien

Seit Jahrhunderten war kein Papst schon einen Monat nach seiner Wahl gestorben - so war fast unvermeidlich, dass Gerüchte über die Todesursache aufkamen.

Er sei beseitigt worden, weil er angeblich die mächtige römische Kurie grundlegend reformieren wollte, weil er in der in undurchsichtige Geschäfte verwickelte Vatikanbank aufräumen wollte, ja sogar weil er radikale Kursänderungen der Kirche geplant habe.

Bücher wurden über den angeblichen Mord geschrieben - für die angeblichen Tatmotive gibt es jedoch bis zum heutigen Tag keine ernst zu nehmenden Anhaltspunkte. Als Hauptindiz für einen Mord wurde von den Mordtheoretikern die Entscheidung des Vatikans gewertet, auf eine Obduktion der Leiche zu verzichten.

Angeschlagenes Herz

Luciani, bis dahin Patriarch von Venedig, war nicht mehr bei bester Gesundheit, als ihn seine Kardinalskollegen schon am ersten Tag des Konklave am 26. August überraschend zum Oberhaupt der katholischen Kirche wählten.

Er selbst soll gezögert haben, die Wahl anzunehmen. Er gab sich den in der Kirchengeschichte neuen Namen Johannes Paul, aus Respekt für seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Paul VI.

Nach offizieller Darstellung des Vatikans wurde er am Morgen des 29. September in seinem Bett sitzend tot aufgefunden. Nach Angaben des hinzugezogenen Arztes hatte er schon vor Mitternacht beim Lesen einen Herzinfarkt erlitten.

Die Nachttischlampe brannte noch. Die schwere Last des hohen Amtes sei für das bereits angeschlagene Herz letztlich zu viel gewesen.

Nachfolger Wojtyla

Knapp drei Wochen nach dem Tod von Johannes Paul I. wurde am Abend des 16. Oktober 1978 der Krakauer Kardinal Karol Wojtyla als erster Nichtitaliener seit rund einem halben Jahrtausend zum Nachfolger gewählt.

Wojtyla übernahm den Namen seines Vorgängers, doch noch lange werden sich Theologen fragen, welchen Gang die Kirchengeschichte genommen hätte, wenn der Luciani-Papst länger gelebt hätte.

(Giovanni Facchini/dpa)

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