Geschichten über nackte Männer und ihr Karriereende

publiziert: Freitag, 12. Mrz 2010 / 15:10 Uhr
Eric Massa: «Man behauptet, dass ich einen Angestellten betatscht hätte. Ja, das habe ich getan.»
Eric Massa: «Man behauptet, dass ich einen Angestellten betatscht hätte. Ja, das habe ich getan.»

Wie eine bizarre Vermengung aus Skandalen, Sex und der Geschichte über wütende, nackte Männer eine Karriere beendet, konnte man diese Woche in Amerika sehen. Das Geschehen stellte alle anderen Themen der amerikanischen Politik in den Schatten.

Weiterführende Links zur Meldung:

CNN International

edition.cnn.com/POLITICS/

«Wissen Sie, wie unbehaglich man sich fühlt, wenn man eine politische Auseinandersetzung mit einem nackten Mann führt?», fragte der scheidende Abgeordnete der Demokraten Eric Massa.

Massa hat sein Amt als Kongressabgeordneter niedergelegt. Anfangs wurde dieser Ankündigung ausser in Washington sowie seinem Bezirk im Staate New York nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das Repräsentantenhaus hat 435 Abgeordnete; jedes Jahr entscheiden sich ein paar von ihnen, aufzuhören.

Aber dann behauptete Massa, dass er von seiner eigenen Partei aus dem Amt gedrängt wurde, da er einen anderen politischen Standpunkt als Obama vertreten habe.

Massa griff Rahm Emanuel, den Stabschef des Weissen Hauses, heraus. Dieser ist eine mächtige Gestalt in der Hauptstadt und bekannt für sein hitziges Temperament. Massa sagte, dass er Emanuels Zorn in der Umkleide eine Sporthalle zu spüren bekommen hätte, als Massa Widerstand gegen die Gesundheitsreform gezeigt hatte.

«Ich dusche – splitterfasernackt»

«Ich dusche – splitterfasernackt - und da kommt Rahm Emanuel herein, nicht einmal mit einem Handtuch bekleidet. Er stösst mir mit dem Finger in die Rippen und schreit mich an.» Das Weisse Haus versuchte, sich von dieser Geschichte zu distanzieren. Wie die «Washington Post» aus Regierungskreisen erfuhr, hat sich laut Emanuel diese Episode in der Dusche «nie ereignet».

Innerhalb weniger Tage aber erfuhr das gesamte Land, dass Massa mit einer ganz anderen Angelegenheit konfrontiert ist. Es gibt eine offizielle Untersuchung zu der Frage, ob er einige Mitarbeiter des Kongresses auf verbale und körperliche Weise sexuell belästigt hat.

«Ich habe ihn so lange gekitzelt, bis er keine Luft mehr bekommen hat»

Um seine Version der Geschichte darzustellen, trat Massa im amerikanischen Fernsehen auf, aber seine Worte an den Moderator Glenn Beck verschlimmerten alles nur noch. «Man behauptet, dass ich einen Angestellten betatscht hätte. Ja, das habe ich getan. Ich habe ihn nicht nur betatscht, ich habe ihn so lange gekitzelt, bis er keine Luft mehr bekommen hat.»

David Gergen, der Politik-Experte von CNN, hat die Angelegenheit sehr gut zusammengefasst. Überlassen wir ihm das letzte Wort in dieser Sache: «Ich weiss nicht, ob dieser Kerl der Hilfe durch die Medien bedarf oder doch eher psychologische Unterstützung benötigt. Wahrscheinlich beides. Meiner Meinung nach ist er mehr of weniger verkorkst. Er ist gewissermassen zu einer politischen Leiche mutiert. Das Beste, was wir jetzt tun können, ist, ein Tuch über ihn zu breiten und einfach weiterzuleben.»

Ja, das ist eine gute Idee.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

Interessiert das irgendwer hier in der Schweiz ...?
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