Opferzahl steigt und stetig
Gewalt in Jerusalem
publiziert: Dienstag, 13. Okt 2015 / 15:16 Uhr

Jerusalem - Jerusalem hat am Dienstag den opferreichsten Tag seit der Gewalteskalation Anfang Monat erlebt. Bei einem Angriff in einem Bus wurden zwei Passagiere getötet. Wenig später raste ein Palästinenser mit einem Rammfahrzeug in eine Gruppe Wartender an einer Bushaltestelle.

8 Meldungen im Zusammenhang
Polizeisprecher Micky Rosenfeld sagte, an dem Angriff im Bus der Linie 78 im Viertel Armon Hanatziv in Ostjerusalem seien zwei Männer beteiligt gewesen. Der eine habe das Feuer eröffnet, der andere sei mit zwei Messern bewaffnet gewesen.

Ein 60-jähriger Passagier war demnach auf der Stelle tot, ein anderer erlag später seinen Verletzungen. Drei weitere Fahrgäste wurden verletzt. Die Polizei erschoss laut Rosenfeld einen der Täter, der andere wurde verletzt. Ein Augenzeuge berichtete, es habe einen heftigen Schusswechsel gegeben.

Angriffe an Bushaltestellen

Beim Angriff mit dem Rammfahrzeug in einem von ultraorthodoxen Juden bewohnten Viertel Westjerusalems kam den Angaben zufolge ein Mensch ums Leben, eine weiterer wurde verletzt. Der Fahrer stieg danach aus seinem Fahrzeug und verletzte mehrere Menschen an der Bushaltestelle durch Messerstiche, bevor er selbst durch Schüsse verletzt wurde.

Nach Angaben von Rettungskräften gab es bei den beiden Attacken insgesamt fünf Schwer- und drei Leichtverletzte.

Kurz zuvor hatte ein Palästinenser in der Stadt Raanana nördlich von Tel Aviv einen Passanten in der Nähe einer Bushaltestelle mit einem Messer angegriffen. Umstehende stürzten sich auf den Angreifer und überwältigten ihn, bevor die Polizei eintraf. Das Opfer und der Angreifer erlitten Verletzungen.

Dringlichkeitssitzung des Sicherheitskabinetts

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berief sein Sicherheitskabinett zu einer Dringlichkeitssitzung ein. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass die Palästinenserviertel im von Israel besetzten Ostjerusalem abgeriegelt werden könnten.

Die seit Monaten andauernden Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis hatten sich zugespitzt, nachdem am 1. Oktober im israelisch besetzten Westjordanland ein jüdisches Siedlerpaar getötet worden war. Die israelischen Behörden beschuldigen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas der Tat.

Seitdem wurden in Israel, Jerusalem und dem Westjordanland mehr als 20 Messerattacken verübt, bei denen mehrere Israelis getötet wurden. Auch viele der meist palästinensischen Angreifer wurden getötet. Bei der Gewalt gab es auf israelischer Seite sieben, auf palästinensischer Seite mehr als 25 Tote.

Die Gemeinde der arabischen Israelis, die fast ein Fünftel der Bevölkerung ausmacht, rief für Dienstag zu einem Generalstreik auf. Die Palästinenser waren zu einem «Tag des Zorns» aufgerufen.

(sda)

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israelische Staat hat für die Sicherheit seiner Staatsbürger zu sorgen, ob nun Christen, Drusen, Juden oder Araber. Da der Hass und die Gewaltbereitschaft bei den Palästinensern derart tief verankert ist. Manchmal ist es besser, verfeidete Bevölkerungsgruppen gehen sich aus dem Weg.
Entsprechende Meldungen über Messerattaken in den Pendlerbussen von Palästinensern auf Juden sind allgemein bekannt. Messerattaken von Juden auf Palästinenser hat es in den Bussen allerdings noch nicht gegeben.
Man kann durchaus der Auffassung sein, dass eine Massnahme wie z. B. Palästinensern den Zutritt zu gewissen Bereichen zu verweigern, rassistisch ist. Sie wird aber nicht dadurch rassistisch, nur weil sie von einer bestimmten Gruppe, nämlich den betroffenen Menschen, gefordert wird.
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