Milliarden-Schäden

«Gewaltige Katastrophe» auf dem Balkan

publiziert: Donnerstag, 22. Mai 2014 / 16:16 Uhr
Hochwasser in Kroatien.
Hochwasser in Kroatien.

Belgrad - Nach dem Jahrhunderthochwasser auf dem Balkan haben die Menschen in den betroffenen Gebieten weiter unter Hochdruck Schmutz und Schäden beseitigt - die wirtschaftlichen Folgen der Flutkatastrophe in Serbien Bosnien und Kroatien dürften noch lange zu spüren sein.

7 Meldungen im Zusammenhang
Serbiens Ministerpräsident Aleksandar Vucic bezifferte am Donnerstag allein die Schäden am Energienetz auf mehr als 250 Millionen Euro. Insgesamt könnten sich die Schäden in Serbien auf mehr als eine Milliarde Euro addieren.

«Unsere Verluste sind enorm», sagte Vucic. Bei einem Treffen mit Vertretern von Weltbank und anderen internationalen Geldgebern warnte der Regierungschef vor einem «langsameren Wirtschaftswachstum» infolge der Überschwemmungen.

Allein rund 3500 Kilometer Strassen und 80 Brücken seien durch die Fluten zerstört, 200 weitere Brücken beschädigt worden, sagte Vucic. Die für Serbiens Wirtschaft wichtige Bahnstrecke zum montenegrinischen Hafen von Bar ist noch voraussichtlich einen Monat lang unbefahrbar.

«Gewaltige Katastrophe»

Auch in Bosnien gehen die Behörden von Schäden in der Höhe von hunderten Millionen Euro aus. Der bosnisch-serbische Präsident Igor Radojicic sprach von einer «gewaltigen Katastrophe». Sein Land brauche internationale Hilfe.

Der Präsident der bosnischen Handelskammer, Ahmet Egrlic, schätzte, dass die Wirtschaftsleistung des Landes um 30 Prozent einbrechen könne. Hunderte Arbeitsplätze seien bedroht.

Rückkehr in evakuierte Gemeinden

Die serbischen Behörden erlaubten am Donnerstag Einwohnern die Rückkehr in mehrere von den Fluten wieder freigegebene Gemeinden wie Baric bei Belgrad. Baric an der Save war am Samstag in aller Eile evakuiert worden, mittlerweile wurde Entwarnung gegeben.

Bei den Überschwemmungen infolge tagelanger Regenstürme wurden bis Mittwoch rund 50 Menschen getötet. Fast 150'000 Menschen in Bosnien, Serbien und Kroatien mussten ihre Häuser verlassen. Mehr als 1,6 Millionen Menschen auf dem Balkan sind betroffen.

In den Hochwassergebieten mussten wegen Seuchengefahr dutzende Tonnen Tierkadaver entsorgt werden. Bislang gebe es noch keine Epidemien, «aber die Lage ist sehr unsicher», sagte der bosnische Gesundheitsminister Rusmir Mesihovic.

Hilfe aus dem In- und Ausland

Zahlreiche Länder boten Beistand an, darunter die Schweiz. Die Vereinten Nationen boten an, neben den bereits zur Verfügung gestellten medizinischen Gütern weitere humanitäre Unterstützung zu schicken.

Die kroatische Fussball-Nationalmannschaft spendete ein Viertel der Prämien, die ihnen für das Erreichen des WM-Turniers in Brasilien gezahlt wurden, den Flutopfern auf dem Balkan.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich/Belgrad/Obrenovac - Der Hilfseinsatz der «Vier Pfoten» Tierärzte und Logistiker ... mehr lesen
Das Team konnte bereits zahlreiche Hunde aus dem überfluteten Gebiet befreien.
Zwischenzeitlich mussten fast 150'000 Menschen ihre Häuser verlassen. (Symbolbild)
Sarajevo - Die Zahl der beim ... mehr lesen
Belgrad - Nach der Jahrhundertflut in ... mehr lesen
Überschwemmung in Kroatien.
Bern/Belgrad - Die Schweiz leistet ... mehr lesen
Belgrad - Die serbische Hauptstadt Belgrad hat sich am Montag für einen neuen Rekordpegelstand der Save gewappnet. Tausende Einsatzkräfte und Freiwillige verstärkten am Montag in einem Wettlauf gegen die Zeit den Hochwasserschutz und stapelten Sandsäcke entlang des Flusses. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Belgrad - Im extremen Hochwasser auf dem Balkan sind mindestens 30 Menschen ... mehr lesen
Mindestens 30 Menschen sind im extremen Hochwasser auf dem Balkan gestorben.(Symbolbild)
Regierungschef Aleksandar Vucic ruft die Bevölkerung auf, in den Häusern zu bleiben. (Archivbild)
Belgrad - Nach heftigem Regen hat ... mehr lesen
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Steht unser Haus noch? Diese Frage stellen sich Menschen auf der ganzen Welt, die Opfer von Waldbränden wurden. Dies festzustellen war nicht einfach, doch nun können - sobald sich der Rauch für Luftaufnahmen verzogen hat, Gebäudeschäden innerhalb Minuten erkannt werden. mehr lesen 
Region westlich von Houston besonders betroffen  Washington - Bei schweren Unwettern im US-Bundesstaat Texas sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Besonders betroffen war die Region westlich der Millionenstadt Houston, wie ... mehr lesen  
Wasserstand steigt weiter  Heilbronn - Bei den schweren Unwettern und Überschwemmungen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg ist die Opferzahl auf vier gestiegen. Am Sonntagabend starb ein 13 Jahre altes Mädchen an einer Bahnstrecke, wie die Polizei in Aalen am Montag meldete. mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen
Für einen europäischen Roadtrip gibt es einen Reiseplan, der perfekt zu den Wettervorlieben passt.
Publinews Sich auf einen europäischen Roadtrip zu begeben, bietet ein Kaleidoskop an Erfahrungen, Landschaften und ... mehr lesen
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF