Gewaltsame Unruhen in Pakistan - 46 Tote in Karachi

publiziert: Dienstag, 3. Aug 2010 / 10:50 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Aug 2010 / 21:30 Uhr
In Karachi befindet sich der wichtigste Aktienmarkt des Landes, die Zentralbank und zwei grosse Häfen.(Archivbild)
In Karachi befindet sich der wichtigste Aktienmarkt des Landes, die Zentralbank und zwei grosse Häfen.(Archivbild)

Karachi - Nach dem Mord an einem Politiker ist die pakistanische Stadt Karachi von blutigen Unruhen erschüttert worden, bei denen mindestens 45 Menschen getötet wurden. Mehr als 90 weitere Menschen wurden in der Nacht zum Dienstag verletzt, wie die Behörden mitteilten.

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Auslöser der Gewalt war offenbar der Tod des Abgeordneten Raza Haider, der am Montag von Unbekannten auf einem Motorrad erschossen wurde. Haider gehörte der Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM) an, die in der südpakistanischen Provinz Sindh an der Regierung beteiligt ist.

Die pakistanische Regierung machte die radikal-islamischen Taliban sowie die verbotene Gruppe Sipah-e-Sahaba Pakistan (SSP) verantwortlich. Nach Angaben des Innenministeriums gab es im Zusammenhang mit dem Gewaltausbruch über Nacht mehr als 20 Festnahmen.

Panik in Karachi

Nach der Ermordung von Haider breitete sich nach Angaben der Behörden in Karachi Panik aus: Märkte schlossen und Strassen leerten sich, als in mehreren Teilen der 16-Millionen-Metropole Schüsse fielen. Fahrzeuge, eine Tankstelle und Geschäfte wurden in Brand gesetzt.

In den Strassen der Finanzmetropole marschierten Sicherheitskräfte auf. Nach Angaben von Rettungskräften wiesen die meisten Opfer Schusswunden auf.

Nach der Tat hatten die Behörden die Schliessung aller Schulen in Karachi sowie im rund 170 Kilometer entfernten Hyderabad angeordnet, wo es ebenfalls zu Unruhen mit in Brand gesteckten Geschäften und Autos kam.

Versammlungsverbot

Um Ausschreitungen zu vermeiden, waren in Karachi schon zuvor politische Versammlungen verboten worden. Die Partei MQM rief jedoch nach dem Tod ihres Abgeordneten zu Kundgebungen auf. Es gab Gerüchte, dass das Begräbnis von Haider von Extremisten zum Anlass für neue Anschläge genutzt werden könnte.

In der Provinz Sindh bildet die MQM mit der Volkspartei PPP von Staatschef Asif Ali Zardari eine Koalition. Die MQM vertritt die Interessen der Urdu sprechenden Muslime, die nach der Trennung von Indien 1947 ins heutige Pakistan übersiedelten. In Karachi stellen sie die Mehrheit und dominieren die Wirtschaft.

(ade/sda)

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