Gift-Spritzen teilweise wieder aufgetaucht

publiziert: Montag, 19. Jun 2006 / 22:27 Uhr

Lyss - Mindestens vier der Atropinspritzen, die am Wochenende bei einer Liquidation von Armeematerial in Lyss in Umlauf gelangten, sind wieder aufgetaucht.

Tödlich verläuft eine Atropin-Vergiftung nur, wenn sie unbehandelt bleibt.
Tödlich verläuft eine Atropin-Vergiftung nur, wenn sie unbehandelt bleibt.
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Geklärt wird nun, ob es sich tatsächlich um Atropin handelt und wie stark die Dosierung ist, wie Kantonsapotheker Samuel Steiner auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Anschliessend wird das Material entsorgt.

Die Spritzen befanden sich in Sanitätstaschen aus tschechischen Beständen. Die Taschen mit Aufschrift «Z VZOR 80» waren für 19 Franken verkauft worden. In rund 20 der insgesamt 500 importierten Taschen befinden sich vermutlich Atropinspritzen, wie Fritz Dick, Organisator des Armeematerial-Verkaufs sagte. Alle bisher nicht verkauften Taschen wurden kontrolliert.

Glückhafte Entdeckung

Dem Lieferanten in Tschechien habe eine schriftliche Bestätigung der Armee vorgelegen, dass das Material kontrolliert worden sei. Da müsse irgendjemand gepfuscht haben, sagte Dick.

Dass die verschweisten nicht beschrifteten Spritzen überhaupt entdeckt wurden, war ein Glücksfall. Laut Dick war ein Kunde darauf aufmerksam geworden und hatte sie einem medizinischen Fachmann gezeigt, der seierseits die Spritze zur Polizei gebracht hatte.

Hochgiftiges Alkaloid

Atropin ist ein hochgiftiges Alkaloid. In geringer Dosierung wird das aus Tollkirschen gewonnene Atropin als Gegengift gegen bestimmte Nervenkampfstoffe eingesetzt. Für den Menschen gefährlich ist es nur, wenn es gespritzt oder getrunken wird, wie Hugo Kupferschmidt vom Toxikologischen Informationszentrum in Zürich auf Anfrage sagte.

Zerbrechen die Spritzen oder werden sie verbrannt, besteht laut Kupferschmidt keine Umweltgefährdung. Eine Atropinvergiftung äussert sich darin, dass der Patient unruhig und verwirrt ist oder halluziniert. Es kann zu einem Temperaturanstieg und zu Pulsrasen führen. Der Patient kann bei schweren Vergiftungen ins Koma fallen. Tödlich verläuft eine Atropin-Vergiftung nur, wenn sie unbehandelt bleibt, wie Kupferschmidt ausführte.

(bert/sda)

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