Rad: Bummelstreik im Giro nach einem Zwischenfall mit einem Motorrad
Giro d'Italia: Mario Cipollini setzte sich klar durch
publiziert: Freitag, 25. Mai 2001 / 18:54 Uhr
Rieti - Der durch ein Motorrad der Organisation ausgelöste Sturz von sechs Fahrern hat in der 6. Etappe des Giro über 150 km von Nettuno nach Rieti zu einem Bummelstreik geführt. Erst auf den letzten Kilometern kam ein Rennen zustande, an dessen Ende Mario Cipollini (It) den Massenspurt gewann. Leader Dario Frigo (It) blieb ungefährdet.
Nach den Stürzen und Zwischenfällen der Vortage brachte das
Missgeschick eines Motorrad-Piloten der Jury das Fass zum
Überlaufen. Manuel Beltran, Frank Bouyer, Michele Coppolillo, Marco
Zanotti, Miguel Angel Pena und Jesus Manzano stürzten nach 41 km
zwischen Castel Gandolfo und Frascati beim missglückten
Überholmanöver auf den Asphalt. Manzano musste zu einer
vorsorglichen Untersuchung ins Spital gebracht werden.
Danach ging im Feld gar nichts mehr, zumal am Etappenort eine 4,4 km lange Runde dreimal zu fahren war und die Kunde von einem Gewitter die Runde machte. Nach 100 km resultierte ein Touristiker- Stundenmittel von 30 km/h und es war sogar die Rede davon, die Zeit bei Inangriffnahme der Zusatzrunden zu stoppen, um allen Eventualitäten im Gesamtklassement vorzubeugen. Die Strassen blieben jedoch trocken, und auf den letzten 40 km kam doch noch so etwas wie ein Rennen in Gange.
Nummer 31 für «König Löwe»
Nach drei Niederlagen in Francavilla, Lucera und Potenza schlug in Rieti endlich die Stunde von Mario Cipollini. Obwohl die Vorarbeit durch seine Saeco-Teamkollege nur ansatzweise funktionierte, setzte sich «König Löwe» klar mit zwei Rennvelo- Längen vor Danilo Hondo (De) durch. So deutlich ist bisher noch keiner der vier Massenspurts dieses Giro entschieden worden.
Mit seinem 31. Etappenerfolg in der Italien-Rundfahrt -- die Serie begann 1989 in Cipollinis erster Saison als Radprofi -- ist der Super-Sprinter in der «ewigen Rangliste» an die zweite Stelle vorgerückt, gleichauf mit Learco Guerra (It), der in den Jahren 1930 bis 1937 erfolgreich war. Um alleiniger Rekordhalter zu werden, müsste Cipollini Alfrdo Binda übertreffen, der zwischen 1925 und 1933 bei sieben Giro-Teilnahmen 41 Etappensiege feierte.
In den ersten Minuten nach der Ankunft waren leise Zweifel über eine allfällige Disqualifikation aufgetaucht, weil Cipollini rund 500 m vor dem Zielstrich Mariano Piccoli (It) leicht zur Seite geschoben hatte, um sich freie Bahn zu verschaffen. Die Jury erachtete die «Handarbeit» jedoch als zu wenig gravierend, um eine Disqualifikation auszusprechen.
So durfte sich Cipollini uneingeschränkt über den 161. Sieg seiner Profi-Laufbahn freuen. «Ich bin noch immer da. Es scheint, die anderen Fahrer haben doch noch etwas Respekt vor dem Alter. Dieser Erfolg stellt für mich eine grosse Genugtuung dar.» Dann zeigte der Sprinter auch noch, dass er sich vom Fernsehen nicht vereinnahmen lässt. Die Einladung, heute Samstag oder morgen Sonntag an der Sendung «Prozess der Etappe» teilzunehmen, lehnte Cipollini mit deutlichen Worten ab: «Diese Sendung gefällt mir überhaupt nicht. Deshalb habe ich da nichts zu sagen.»
Ein unruhiges Wochenende?
An diesem Wochenende haben die Profis im Giro Schwerarbeit zu verrichten. Heute Samstag steht die mit 239 km längste Etappe der ganzen Rundfahrt auf dem Programm, die den Tross von Rieti nach Montevarchi im Süden von Florenz führt. Mit Ausnahme des Valico di Monte Luco 17 km vor dem Ziel haben die Radprofis keine topografischen Schwierigkeiten zu bewältigen.
Etwas anders sieht es bei der Überquerung des Appennins am Sonntag aus. Im Verlaufe der 185 km von Montecatini Terme nach Reggio Emilia bilden Abetone (1388 m), Piandelagotti (1209 m) und Castello di Carpineti (805 m) die Hindernisse, die angriffslustigen Fahrern Gelegenheit bieten würden, im Gesamtklassement eine Änderung zu bewirken. Die letzte Steigung ist allerdings 46 km vom Etappenziel entfernt, was den Verfolgern die besseren Aussichten einräumt als allfälligen Flüchtlingen.
Danach ging im Feld gar nichts mehr, zumal am Etappenort eine 4,4 km lange Runde dreimal zu fahren war und die Kunde von einem Gewitter die Runde machte. Nach 100 km resultierte ein Touristiker- Stundenmittel von 30 km/h und es war sogar die Rede davon, die Zeit bei Inangriffnahme der Zusatzrunden zu stoppen, um allen Eventualitäten im Gesamtklassement vorzubeugen. Die Strassen blieben jedoch trocken, und auf den letzten 40 km kam doch noch so etwas wie ein Rennen in Gange.
Nummer 31 für «König Löwe»
Nach drei Niederlagen in Francavilla, Lucera und Potenza schlug in Rieti endlich die Stunde von Mario Cipollini. Obwohl die Vorarbeit durch seine Saeco-Teamkollege nur ansatzweise funktionierte, setzte sich «König Löwe» klar mit zwei Rennvelo- Längen vor Danilo Hondo (De) durch. So deutlich ist bisher noch keiner der vier Massenspurts dieses Giro entschieden worden.
Mit seinem 31. Etappenerfolg in der Italien-Rundfahrt -- die Serie begann 1989 in Cipollinis erster Saison als Radprofi -- ist der Super-Sprinter in der «ewigen Rangliste» an die zweite Stelle vorgerückt, gleichauf mit Learco Guerra (It), der in den Jahren 1930 bis 1937 erfolgreich war. Um alleiniger Rekordhalter zu werden, müsste Cipollini Alfrdo Binda übertreffen, der zwischen 1925 und 1933 bei sieben Giro-Teilnahmen 41 Etappensiege feierte.
In den ersten Minuten nach der Ankunft waren leise Zweifel über eine allfällige Disqualifikation aufgetaucht, weil Cipollini rund 500 m vor dem Zielstrich Mariano Piccoli (It) leicht zur Seite geschoben hatte, um sich freie Bahn zu verschaffen. Die Jury erachtete die «Handarbeit» jedoch als zu wenig gravierend, um eine Disqualifikation auszusprechen.
So durfte sich Cipollini uneingeschränkt über den 161. Sieg seiner Profi-Laufbahn freuen. «Ich bin noch immer da. Es scheint, die anderen Fahrer haben doch noch etwas Respekt vor dem Alter. Dieser Erfolg stellt für mich eine grosse Genugtuung dar.» Dann zeigte der Sprinter auch noch, dass er sich vom Fernsehen nicht vereinnahmen lässt. Die Einladung, heute Samstag oder morgen Sonntag an der Sendung «Prozess der Etappe» teilzunehmen, lehnte Cipollini mit deutlichen Worten ab: «Diese Sendung gefällt mir überhaupt nicht. Deshalb habe ich da nichts zu sagen.»
Ein unruhiges Wochenende?
An diesem Wochenende haben die Profis im Giro Schwerarbeit zu verrichten. Heute Samstag steht die mit 239 km längste Etappe der ganzen Rundfahrt auf dem Programm, die den Tross von Rieti nach Montevarchi im Süden von Florenz führt. Mit Ausnahme des Valico di Monte Luco 17 km vor dem Ziel haben die Radprofis keine topografischen Schwierigkeiten zu bewältigen.
Etwas anders sieht es bei der Überquerung des Appennins am Sonntag aus. Im Verlaufe der 185 km von Montecatini Terme nach Reggio Emilia bilden Abetone (1388 m), Piandelagotti (1209 m) und Castello di Carpineti (805 m) die Hindernisse, die angriffslustigen Fahrern Gelegenheit bieten würden, im Gesamtklassement eine Änderung zu bewirken. Die letzte Steigung ist allerdings 46 km vom Etappenziel entfernt, was den Verfolgern die besseren Aussichten einräumt als allfälligen Flüchtlingen.
(kil/sda)
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