Oscar Camenzind führte wie eine Lokomotive

Giro d'Italia: Simoni behauptete sich in den Dolomiten

publiziert: Samstag, 2. Jun 2001 / 19:11 Uhr

Arco - Gilberto Simoni trägt am Giro d'Italia auch nach der schweren Dolomitenetappe von Cavalese nach Arco die Maglia Rosa. Mit Hilfe von Teamkollege Oscar Camenzind, der wie eine Lokomitive Tempo für seinen Chef machte, kam Simoni nie in Nöte.

Im Spurt einer Sechsergruppe mit allen Favoriten errang der Kolumbier Carlos Contreras in der 14. Etappe des Giro d'Italia von Cavalese nach Arco den Sieg. Contreras gewann die Bergetappe, die zwei schwere Aufstiege beinhaltete, vor dem Italiener Wladimir Belli und dem Spanier Unai Osa. Gesamt-Leader Gilberto Simoni wurde unmittelbar hinter seinem Landsmann Dario Frigo Etappen-Fünfter. Simoni liegt damit weiterhin 48 Sekunden vor Frigo. Der Gesamt- Dritte Belli rückte dank acht Bonifikations-Sekunden bis auf 1:19 Minuten an Simoni heran.

>b>Viel Arbeit für Camenzind

«Tag der Arbeit» hiess es für Oscar Camenzind, der als Aufpasser für den Gesamtersten aus seiner Mannschaft bei den Vorstössen der ersten Rennhälfte mitging und der zusammen mit Massimo Codol und Juan Manuel Garate zu Beginn der erstmals vom Giro befahrenen Steigung zum Colle Snata Barbara das Tempo hoch hielt. Der Schwyzer konterte auch einen Angriff Marco Pantanis, womit zugleich auch angedeutet ist, wie flügellahm der Kletterer im Vergleich zu früheren Jahren geworden ist. Mit seinem Versuchsballon übernahm sich Pantani. Im Ziel wies er einen Rückstand von 3:17 Minuten ein.

Simoni stark

Im oberen Teil der Steigung mit einem Steilstück von 23 Prozent erwies sich die Befürchtung um einen isolierten Leader als unbegründet. Nach einem Vorstoss des Gesamtvierten Unai Osa wuchs der Vorsprung des Spaniers nur dank des genenerösen Einsatzes des Gesamtersten nicht zu stark an. Gleichzeitig kam es zu einer Selektion, der unter anderen Ivan Gotti (It) und Abraham Olano (Sp) zum Opfer fielen. Danilo Di Luca (It) war schon vorher weit zurück gefallen.

Nach einer halsbrecherischen Abfahrt kam es in Arco zum Spurt einer sechs Fahrer umfassenden Gruppe. Aus der letzten Position erwischte Carlos Contreras den richtigen Augenblick, um zum ersten Saisonsieg zu gelangen. Der Kolumbier bestreitet seine siebente Saison als Berufsfahrer. Vor fünf Jahren hatte er ein Zeitfahren der Rundfahrt seines Heimatlandes für sich entschieden, vor zwei Jahren eine Etappe sowie das Gesamtklassement der Kolumbien- Rundfahrt. Der um eine halbe Radlänge geschlagene Wladimir Belli benutzte aus Enttäuschung zum zweiten Mal innert 20 Minuten seine rechte Faust. Im Aufstieg zum Colle Santa Barbara hatte der Italiener einen ihm nicht genehmen Zuschauer mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergestreckt.

Garzelli gab auf

Nicht mehr zur 14. Etappe gestartet war Giro-Vorjahressieger Stefano Garzelli. Nachdem er am Freitag bei der Vier-Pässe-Fahrt in den Dolomiten 14 Minuten Rückstand verzeichnet und sich über Hals- und Atembeschwerden bekalgt hatte, trat Garzelli krankheitshalber nicht mehr an.

Giro d'Italia. 14. Etappe, Cavalese - Arco (163 km):

1. Carlos Contreras (Kol). 2. Wladimir Belli (It). 3. Unai Osa (Sp). 4. Dario Frigo (It). 5. Gilberto Simoni (It). 6. Hernan Buenahora (Kol), alle gleiche Zeit.

Gesamtklassement: 1. Simoni. 2. Frigo 0:48. 3. Belli 1:19. 4. Osa 1:48. 5. Buenahora 2:19.

(ba/sda)

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