10 Jahre Lega dei Ticinesi

Giuliano Bignasca - der umstrittene Leader ist müde

publiziert: Sonntag, 14. Jan 2001 / 11:09 Uhr

Lugano - Er wird gleichzeitig gehasst und geliebt. Fest steht: Giuliano Bignasca (55) ist eine der bekanntesten und zugleich umstrittensten Tessiner Persönlichkeiten. Doch Nano Zapato, wie er nach dem mexikanischen Revolutionär genannt wird, ist müde.

«Ja, manchmal bin ich schon ein wenig erschöpft», gibt er zu. Seine Baufirma, die Zeitung, die Partei, die Verpflichtungen als Stadtrat von Lugano und als Nationalrat nehmen ihn voll in Anspruch. Ferien kennt er nicht, auch am Samstag wirbelt er in seinem Büro in Luganos Arbeiterviertel Molino Nuovo.

Zudem kümmert er sich um seinen 14-jährigen Sohn Boris, der eine Privatschule der katholisch-konservativen Laienbewegung Comunione e Liberazione besucht. «Der ist im übrigen wirklich rechts, das macht mir fast Angst», sagt Bignasca.

Doch wer ist der vielbeschriebene Lega-Führer privat? «Ich schaue abends Fernsehen und basta», sagt er. Vor 10 Jahren war dies noch anders. Da bezeichnete er sich als manisch-sexsüchtig. Geblieben ist der Kokainkonsum, aus dem er nie ein Geheimnis gemacht hat.

Politisch fühlt sich Bignasca als Anarchist, als «linker Rechter». In Sachen Einwanderung, Asyl und EU denkt er wie die SVP. Gleichzeitig begrüsst er die Demos gegen die Globalisierung und stimmt im Nationalrat für den Vorschlag der SP, die Krankenkassenprämien einkommensabhängig zu machen.

Bignasca wurde 1945 in Lugano geboren. Er brach die Ausbildung zum Bautechniker ab, begann in der Steinhauerfirma seines Vaters zu arbeiten. Mit seinem älteren Bruder Attilio gründete er Bau- und Immobilienfirmen. In den 90er Jahren geriet das Imperium in Folge des Zusammenbruchs des Immobilienmarktes in Schwierigkeiten.

Kritiker Bignascas behaupten, er habe die Lega vor allem aus egoistischen Motiven gegründet. Um sich politischen Einfluss zu verschaffen und so seine Firmen zu retten. Bignasca sieht sich bis heute mehr als Arbeiter denn als Politiker. In der Wandelhalle des Municipio fühlt er sich sichtlich unwohl, Anzüge hasst er wie die Pest. Das kurzärmelige Poloshirt ist sein Markenzeichen. Auch sein deftiges Vokabular passt besser auf Baustellen denn in den Nationalrat.

Sein grösster Fehler? «Mein Umgang mit den Deutschschweizern, denn diese haben mich nie richtig verstanden.»

(sda)

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