von Sascha Rhyner

'Glaube an Fahrer nicht verloren'

publiziert: Montag, 1. Nov 2004 / 17:20 Uhr

Regensdorf - Nach dem Bekanntwerden eines weiteren Blutdoping-Falles eines Phonak-Fahrers (Santiago Perez) setzt die Equipe die Hoffnung auf ihr eigens medizinisches Gremium.

Santiago Perez ist nach Hamilton der zweite Phonak-Fahrer der unter Dopingverdacht steht.
Santiago Perez ist nach Hamilton der zweite Phonak-Fahrer der unter Dopingverdacht steht.
Drei amerikanische und zwei Schweizer Wissenschaftler arbeiten im Moment mit Hochdruck und im Nebenamt an der Validierung des Tests, der nach Tyler Hamilton nun auch den Vuelta-Zweiten Santiago Perez der Transfusion von Fremdblut überführte.

Resultate seien noch in diesem Jahr zu erwarten, liess das Phonak-Team gestern (Montag) an einer Medienkonferenz in Regensdorf verlauten.

Verlässliche Testmethode?

Die Kernfrage ist aus Sicht des Phonak-Teams nicht, ob ihre Fahrer tatsächlich gedopt waren, sondern wie verlässlich die Testmethode ist, welche die Fahrer überführte.

Neue Fakten konnten Manager Urs Freuler und die beiden an der Medienkonferenz anwesenden Anwälte Alessandro Celli und Lucien Valloni nicht präsentieren. "Ich bin noch immer der Meinung, dass mit dem Test etwas nicht stimmt", erklärte Freuler.

Keine Unterlagen

Es werde mit dem Weltverband UCI keine Konfrontation angestrebt, auch wenn die fünfköpfige Kommission den von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA angewandten Test auf dessen Verlässlichkeit prüft. Celli bemängelte, dass weder von der UCI noch vom IOC Unterlagen zur Vefügung gestellt werden.

Der Test sei lediglich eine Momentaufnahme, nachhaltige Schlüsse und Vergleiche könnten deshalb nur sehr schwer gezogen werden. Immerhin liegt dem Gremium mittlerweile der Report zur positiven B-Probe von Tyler Hamilton vor.

Keine Kopien

"Wir haben das Buch vor einer Woche erhalten", so Celli. Die Analyseblätter können die fünf von Phonak eingesetzten Ärzte aber nur direkt im Labor in Lausanne einsehen, Kopien werden keine ausgehändigt.

Die Unterlagen zu Hamiltons positiver A-Probe nach dem Olympiasieg im Zeitfahren können überhaupt nicht konsultiert werden. Für das IOC ist der Fall abgeschlossen, eine Auskunft dazu wird nicht erteilt.

Zurückhaltende Aussagen

Obwohl Freuler bekräftigte, dass er den Glauben an die Fahrer (noch) nicht verloren hat, werden die Aussagen zurückhaltender.

"Beide Fahrer haben persönliche Ärzte, und da haben wir keine Kontrolle bis ins letzte Detail", so Freuler. Das Ziel sei, die Wahrheit herauszufinden. Einen Freispruch für Hamilton und Perez wegen durchaus vorhandenen Verfahrensfehlern herauszuholen sei kein Thema.

"Sollte die Testmethode bestätigt werden, wäre das eine sehr grosse Enttäuschung, auch für mich persönlich", sagte Freuler. Die Hand wolle er aber nicht ins Feuer legen, für keinen der 27 Fahrer in seinem Team.

Den Vertrag mit Perez wollte das Phonak-Team in der letzten Woche verlängern, man sei sich mit dessen Manager Tony Rominger einig gewesen. Die Vertragsverlängerung wurde verständlicherweise auf Eis gelegt.

Wie Hamilton bleibt der 27-jährige Spanier suspendiert. Dass Hamilton noch nicht gesperrt ist, liegt an der momentanen Überlastung der amerikanischen Anti-Doping-Behörde.

(bsk/Si)

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