Gleichstellung der Geschlechter

In vielen Korporationen und Genossamen haben die Bürgerinnen nicht dieselben Rechte wie die Bürger. Frauen im Kanton Schwyz wehrten sich vor Gericht erfolgreich gegen solche Diskriminierungen.

Die Korporation Pfäffikon SZ passte am 1. Oktober ihre Statuten an. Nun soll auch die Korporation Uri nachziehen. Der Engere Rat schickte am Dienstag gemäss einer Medienmitteilung eine Gesetzesrevision in die Vernehmlassung.

Für alle die gleichen Vorschriften

Gegen die Gleichberechtigung verstösst in Uri, dass eine Korporationsbürgerin ihr Bürgerrecht verliert, wenn sie einen Nicht- Bürger heiratet.

Zwar kann sie auf Gesuch hin das Bürgerrecht wiedererwerben, doch geht dieses nicht an ihre Kinder über.

Neu sollen für alle die gleichen Vorschriften gelten. Frauen verlieren ihr Bürgerrecht nicht mehr durch Heirat, und sie sind wie die Männer gleichermassen befähigt, das Bürgerrecht den Nachkommen weiterzugeben.

Älter als die Eidgenossenschaft

Die Korporation Uri bestand schon vor der Gründung der Eidgenossenschaft. Sie umfasst das alte Land Uri, das sich von der Schöllenen bis zum Urnersee erstreckt.

Ihr gehören über 80 Prozent des Urner Gebietes, vor allem Felsen, Schutthalden und Gletscher. Zwei Drittel der Urnerinnen und Urner sind Korporationsmitglieder.

Bislang konnte Korporationsbürger werden, wer das Bürgerrecht einer Urner Gemeinde hat und seit 30 Jahren im Gebiet der Korporation wohnt. Diese Frist soll nun im Zuge der Revision auf 10 Jahre gesenkt werden.

Die Korporationsgemeinde wird im nächsten Mai über die Gleichstellung und die Öffnung befinden. Die neuen Bestimmungen sollen ab 2008 gelten.

(rr/sda)