Globaler Aids-Fonds kündigt Reform an

publiziert: Freitag, 27. Jul 2012 / 16:47 Uhr
Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.
Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.

Washington - Der milliardenschwere Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria soll in den kommenden fünf Jahren umfassend reformiert werden. Dabei will man die Organisation des Fonds sowie die Verwaltung und die strategische Investition der Gelder verbessern.

5 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
AidsAids
«Es wird viele Veränderungen geben», kündigte Geschäftsführer Gabriel Jaramillo am Donnerstag bei der Welt-Aids-Konferenz in Washington an. «Wir wollen diejenigen erreichen, die wir bisher nicht erreicht haben, und diejenigen, die zum Beispiel aufgrund von Kriegen oder anderen Barrieren schwer erreichbar sind.»

Ausserdem werde gemeinsam mit vielen Ländern daran gearbeitet, deren Gesundheitssysteme besser zu organisieren. «Der Versuch, jeden einzelnen HIV-Patienten mit Medikamenten zu versorgen, ist nutzlos, wenn man dann kein Gesundheitssystem hat, dass die HIV-Infizierten ein Leben lang mit den Medikamenten ausstattet.»

Die Mitarbeiter des Globalen Fonds in Genf seien auf die Reform vorbereitet und motiviert. «Unser Team ist bereit, das anzugehen und die Erwartungen zu erfüllen.»

Kritik von Hilfsorganisationen

Hilfsorganisationen reagierten besorgt. Sie warfen dem Fonds vor, die Reform werde dazu führen, dass viele HIV-Infizierte keine Unterstützung mehr bekämen. Einige Demonstranten platzten in die Veranstaltung und forderten auf Schildern und in Sprechchören, dass der Globale Fonds HIV-Infizierte nicht im Stich lassen dürfe.

«Wenn der Globale Fonds jetzt seine Investitionen zurückfährt, wird das verheerende Konsequenzen haben, die in manchen Ländern schon ansatzweise zu sehen sind», sagte Nadia Rafif von der Organisation für den Kampf gegen Aids (ALCS) in Marokko.

Vorwürfe zurückgewiesen

Der Sprecher des Globalen Fonds, Seth Faison, wies die Vorwürfe der Hilfsorganisationen zurück: «Wir entwickeln zur Zeit ein neues Finanzierungsmodell, das den Veränderungen in der Welt Rechnung tragen wird. Es soll eine flexiblere und reaktionsfähige Struktur haben. Wir sehen die Bedenken, dass einige Menschen ausgeschlossen werden könnten, aber ich denke nicht, dass das der Fall sein wird.»

Der 2002 gegründete Globale Fonds koordiniert weite Teile der Milliarden umfassenden Finanzierung im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria. Rund 3 bis 3,5 Milliarden Dollar stehen der Einrichtung pro Jahr zur Verfügung. Das Geld kommt von vielen Staaten der Welt, aber auch von Hilfsorganisationen und privaten Spendern.

Anfang des Jahres war der Vorgänger von Geschäftsführer Gabriel Jaramillo, Michel Kazatchkine, nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Die Vorwürfe hat der Fonds jedoch stets bestritten.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - US-Aussenministerin ... mehr lesen
«Gemeinsam das Blatt wenden» ist das Motto der Aids-Konferenz.
Washington - Zuversicht zum Auftakt der Welt-Aids-Konferenz: Unter dem Motto «Gemeinsam das Blatt wenden» sind 25'000 Teilnehmer am Sonntag in Washington in das sechstägige Treffen gestartet. Themen werden vor allem die Finanzierung der Behandlung von HIV sowie neue Ergebnisse der Aids-Forschung sein. mehr lesen 
Tausende Patienten werden aufgrund fehlender Finanzierung abgewiesen. (Symbolbild)
Genf - Nach vielen Erfolgsmeldungen im weltweiten Kampf gegen HIV-Aids, Malaria und Tuberkulose droht nun der Einbruch: Mit dem Rückzug wichtiger Geldgeber des Global Funds, dem weltgrössten ... mehr lesen
Bangkok - Rund 85'000 Menschen mit HIV und Aids haben in Burma nach Angaben ... mehr lesen
Bis zu 25'000 Menschen sterben in Burma jedes Jahr wegen ihrer Aidserkrankung. (Symbolbild)
Der Internationale Währungsfond erhöht das Finanzpolster.
Washington - Aus Angst vor einer ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 2°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
Basel 2°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 0°C 6°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer freundlich
Bern 1°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 2°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Genf 3°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 5°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt, Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten